Tanguy Nef und die Krux der zweiten Läufe: Am Sonntag, dem 26. Februar war der totale Nuller für den 25-Jährigen nach dem Slalom-Wochenende in Garmisch-Partenkirchen schmerzliche Gewissheit. Vor allem der späte Einfädler im Rennen am Samstag schmerzte den Genfer, hatte er das Rennen doch als Führender des 1. Laufes unter die Ski genommen. Darüber ärgern will sich der Techniker nicht. Er habe daraus «viel Motivation» geschöpft.
Mit dem Nachtslalom in Flachau am Mittwoch bietet sich Nef noch eine Chance, die Saison versöhnlich zu beenden, den Winter mit dem langersehnten Exploit abzuschliessen. Anschliessend stehen vor dem Weltcup-Finale in Courchevel nur noch 2 Riesenslaloms in Kranjska Gora auf dem Programm.
Nebst vielen schnellen Schwüngen prägten auch etliche Ausfälle Nefs letzte Monate. Zu den Rängen 10, 13 und 24 gesellten sich 5 Rennen, die er nicht ins Ziel brachte. Dennoch sei der Winter lehrreich gewesen, Nef sieht sich «auf gutem Weg». Der Hang in Flachau liegt ihm, im Vorjahr fuhr er in den beiden Rennen einmal auf Rang 10 – beim anderen schied er aus. «Ich darf nicht zu viel nachdenken, muss einfach fahren», lautet die Devise.
Feller sprach von der «Märchenwiese»
Sonderlich kompliziert ist der Hang mit den riesigen künstlichen Wellen nicht. Vieles hänge von der Kurssetzung ab, erklärt Nef. Also davon, inwiefern hinter den Wellen «blinde» Tore eine schnelle Reaktionszeit unabdingbar machen. Der Salzburger Ort ist für Männerrennen meist nur als Ersatz-Veranstalter im Einsatz. Manuel Feller – im Vorjahr einmal Sieger, einmal ausgeschieden – hatte sich 2021 dazu hinreissen lassen, den Kurs als «Märchenwiese» zu belächeln, was für viel Aufsehen sorgte.
Ein Märchen inklusive Happy End streben die Athleten von Swiss-Ski an. In Garmisch musste die Equipe in den beiden Slaloms 14 (!) Ausfälle hinnehmen. Einsames Highlight war der 2. Rang von Loïc Meillard im 1. Wettbewerb. Wenngleich der Neuenburger am Tag danach wie fast alle seiner Teamkollegen ausschied, war sein Fazit positiv: «Trotz des Ausscheidens wusste ich, dass das Skifahren funktioniert. Das habe ich mitgenommen.»
Wie Nef setzt auch Meillard in Flachau auf ein simples Motto: «Nicht zu viel nachdenken und volle Attacke!»