Ungelegen kam Beat Feuz die Absage der geplanten Doppel-Abfahrt in Zermatt nicht: «Ich habe im Sommer nicht häufiger trainiert, nur weil Zermatt früher gewesen wäre», so der 35-Jährige. Somit habe die Saisonvorbereitung wie in den Vorjahren verlaufen können. «Ich bin in einem Alter, in dem man nicht mehr alles auf den Kopf stellen muss.»
Feuz' Trainingsprogramm seit der Zermatt-Absage war überschaubar: Zuhause zwei Tage Super-G-Training und nun fünf Trainingstage in Panorama (CAN). «Und jetzt fahre ich nicht mehr Ski bis Lake Louise (1. Rennen am 25. November, Anm. d. Red.) .»
Arbeit am «Kurven-Problem»
Seinen Fokus legte Feuz im Training auf das Anfahren der Kurven, wo er nach eigenen Aussagen «seit x Jahren» eine Schwäche hat: «Ich bin jemand, der ungeduldig Ski fährt. Das heisst, ich fahre früh in die Kurven hinein, und das ist vor allem im Super-G nicht von Vorteil.»
Über seinen Formstand will der Emmentaler derzeit nicht spekulieren. Und eine «Wunschplatzierung» für die Übersee-Weekends in Lake Louise (25.-27. 11.) und Beaver Creek (2.-4. 12.) hat er sich auch nicht vorgenommen. «Ich will einfach gut Ski fahren und zeigen, dass ich dabei bin.»
Wengen-Sieg statt Abfahrts-Weltcup?
Vor einigen Wochen hat sich Feuz als «Klassiker-Jäger» in der anstehenden Saison bezeichnet. In anderen Worten: Er gewichtet Erfolge in Wengen und Kitzbühel höher als die Rückeroberung der kleinen Kristallkugel, die er nach vier Triumphen in Folge letzte Saison Aleksander Kilde (NOR) überlassen musste.
Zum vornherein verloren gibt er den Kampf um den Abfahrtsweltcup natürlich nicht: «Nach den Nordamerika-Rennen kann ich eher sagen, wo ich stehe. Wenn's gleich klappt, ist vieles möglich.»
Nydegger: «Mit Beat ist immer zu rechnen»
Ähnlich ist die Einschätzung von Speed-Coach Reto Nydegger: «Er braucht normalerweise ein paar Rennen, um hineinzukommen. Aber dann ‹marschiert› es.» Von den letzten Trainingstagen hatte er einen guten Eindruck: «Bei Beat ist immer alles stabil, und er ist schnell. Mit ihm ist immer zu rechnen.»
Letztes Jahr klappte es zumindest nicht schlecht: Feuz fuhr in beiden Rennen, die stattfinden konnten, aufs Podest