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Weltcup Männer Hirschers Poker ist aufgegangen

Marcel Hirscher hat im 2. Lauf des Slaloms in Adelboden alles gesetzt und alles gewonnen. Dank einem Traumlauf holte er sich den 2. Weltcup-Slalomsieg am Chuenisbärgli in Serie. Das war vor ihm noch niemandem gelungen.

Motocross-Fan Hirscher wäre wohl auch ein guter Pokerspieler. Sein Motto «All in» ging voll auf und er katapultierte sich mit einem sensationellen 2. Lauf zuoberst aufs Treppchen.

Die «All-in-Taktik»

Hirscher lag zur Halbzeit und nach einem groben Schnitzer im Zielhang nur auf Rang 8. 0,87 Sekunden Rückstand hatte er auf Leader Manfred Mölgg (It). «Zuviel», sagte sich so mancher Experte. Doch sie alle unterschätzten offensichtlich die Coolness des 23-jährigen Salzburgers, der im Vorjahr auch den Riesenslalom gewonnen hatte.

Der Frust hatte bei Halbzeit tief gesessen, wie Hirscher selber zugab. «Vor dem 2. Slalomlauf habe ich mir dann gesagt 'jetzt gehst All In' und mit etwas Glück ist es aufgegangen.»

Russi als Ansporn

Indirekt angespornt hat ihn offenbar auch SRF-Experte Bernhard Russi, der während der Liveübertragung nicht mehr an einen Sieg des Österreichers glaubte. «Ich habe mir den Rest des 1. Laufs im Hotelzimmer angeschaut und den Kommentar von Bernhard mitbekommen. Ich hab mir das gemerkt, weil ich gedacht habe 'der hat Recht'», gab Hirscher mit einem Schmunzeln zu Protokoll.

Auch Russi nahm es mit Humor: «Wir haben uns nach dem Rennen noch kurz darüber unterhalten. Ich habe nach seinem 2. Lauf am TV ja dann auch darauf gewettet, dass es der Sieglauf war.» 

Rekord am Chuenisbärgli

Mit seinem Triumph trug sich Hirscher auch in die Adelbodner Geschichtsbücher ein. Seit 2000 werden am Chuenisbärgli Weltcup-Slaloms ausgetragen. Die ersten 9 Austragungen kannten immer einen anderen Sieger. Hirschers Doppelschlag (Sieg 2012 und 2013) war vorher im Weltcup noch keinem gelungen.

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