Resultate
Lasse Kjus, Kjetil André Aamodt, Aksel Svindal - und nun Kjetil Jansrud. Der Doppelsieger von Lake Louise ist auf bestem Weg, die Reihe norwegischer Superstars fortzusetzen. Für den in der Hafenstadt Stavanger geborenen 1,81-Meter-Mann waren es die ersten Weltcupsiege ausserhalb seiner Heimat. Bisher hatte er dreimal in Kvitfjell triumphiert (2x Super-G, 1x Abfahrt).
Nun führt Jansrud den Gesamtweltcup an, 36 Punkte vor Titelverteidiger Marcel Hirscher (Ö). Nach nur vier Saisonrennen auf die grosse Kristallkugel zu schielen, wäre natürlich vermessen. «Es wird sicher nicht jedes Wochenende so verlaufen», sagt Jansrud. «Die Saison ist lang und man muss weiter hart arbeiten.»
Ein Allrounder
Trotzdem: Die Anlage, der vierte norwegische Gesamtweltcupsieger zu werden, wäre vorhanden. Denn Jansrud ist ein guter Techniker. Seine ersten Schritte im Weltcup unternahm er 2003 im Slalom und Riesenslalom (bislang 6 Podestplätze im Riesenslalom). Erst in seiner vierten Saison fuhr er erstmals einen Super-G, sein Abfahrtsdebüt gab er gar erst 2008.
Der Durchbruch in den Speeddisziplinen gelang Jansrud in der Saison 2011/12, als er seine acht Top-10-Platzierungen mit seinem ersten Weltcupsieg krönte. Im darauffolgenden Winter riss er sich beim WM-Super-G in Schladming das Kreuzband, doch die langwierige Rehabilitation schwächte ihn nicht: Letzte Saison fuhr Jansrud, der seit seiner Kindheit in der Nähe von Lillehammer lebt, konstant in die Top 10.
In Sotschi aus Svindals Schatten getreten
Dennoch galt nicht er, sondern Aksel Svindal bei den Olympischen Spielen in Sotschi als einer der Topfavoriten für Super-G und Abfahrt. Es war aber Jansrud, der mit Gold im Super-G und Bronze in der Abfahrt zwei der drei norwegischen Alpinmedaillen holte (Henrik Kristoffersen wurde zudem 3. im Slalom). Abfahrtsbronze schnappte er seinem prominenteren Landsmann um 19 Hundertstel weg.
WM-Hauptprobe am Wochenende
Durch Svindals Achillessehnen-Riss ist in dieser Saison Jansrud der unbestrittene Leader im norwegischen Speedteam. Dass er sich auf nordamerikanischem Schnee wohl fühlt, ist für die WM im Februar in Vail/Beaver Creek ein gutes Zeichen.
An diesem Wochenende findet auf der «Birds of Prey»-Piste die Hauptprobe statt. «Ich freue mich auf Beaver Creek, aber es wird sicher etwas ganz anderes», warnt der 29-Jährige vor zu hohen Erwartungen.
Sendebezug: SRF zwei, «sportlive», 30.11.14, 19:25 Uhr / 29.11.14, 19:25 Uhr