Ist es das letzte Rennen? «Es ist hart für mich, das zu sagen. Ich will es nicht sagen», meinte ein emotionaler Ivica Kostelic nach dem Kombi-Slalom im Zielraum. Und doch war es klar: Sein 33. Weltcup-Start in Wengen war sein letzter. Denn für den Spezial-Slalom vom Sonntag fehlt dem Routinier der Quotenplatz.
Der erfolgreichste Fahrer in Wengen
Kostelic hat eine besondere Beziehung zum Berner Oberland im Allgemeinen und zu Wengen im Speziellen. 13 Mal stand der 37-Jährige bei den Lauberhorn-Rennen auf dem Podest, sechsmal zuoberst – so erfolgreich wie der Kroate war hier kein Skifahrer.
Es verbindet mich eine grosse Liebe mit dem Berner Oberland.
Das erste Rennen, das er am TV gesehen habe, sei am Lauberhorn gewesen, erinnert sich Kostelic. «Deshalb hat Wengen immer eine spezielle Bedeutung.» Es sei ein Mythos. Auch in Adelboden schaffte er es viermal unter die Top 3. Kostelics Siegesfeier-Auftritte mit der Gitarre und seine Intonierung des «Vogellisi-Liedes» wurden legendär. «Es verbindet mich eine grosse Liebe mit dem Berner Oberland», sagte er beinahe zu Tränen gerührt.
Wengen als Motivation zum Weitermachen
Eigentlich hatte sich Kostelic wegen anhaltenden Knieproblemen schon letzte Saison ernsthaft mit dem Rücktritt beschäftigt. Doch etwas liess dem 26-fachen Weltcup-Sieger keine Ruhe: Da vor einem Jahr Zagreb ausgefallen war und der Wengen-Slalom auf der Abfahrtsstrecke hatte durchgeführt werden müssen, konnte er sich nicht von seinem Herzensort verabschieden.
Das Kombi-Rennen sei seine grosse Motivation zum Weitermachen gewesen, sagte Kostelic. «Ich wollte noch einmal wie ein Rennfahrer auf diesem Slalomhang fahren. Das ist die Mutter aller Slalomhänge für mich», fügte er hinzu. Mit Rang 14 verabschiedete sich der erste kroatische Gesamtweltcup-Sieger leise. Und würde am liebsten das Haus auf dem Slalomhang kaufen, wie er lachend sagte.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 13.1.2017, 10:05 Uhr