Ernst und Viktor Gertsch – Vater und Sohn haben zusammen 84 Jahre die internationalen Lauberhornrennen in Wengen organisiert. Im letzten Jahr ging diese Ära mit dem Rücktritt von Viktor nach 44 Jahren als OK-Präsident zu Ende. «Viktor ist das Lauberhornrennen und das Lauberhornrennen ist Viktor», sagt sein Nachfolger Urs Näpflin. «Er hinterlässt natürlich einen grossen Schatten.»
Jahrelange Lauberhorn-Erfahrung
Seit 1981, unmittelbar nach seinem Rücktritt vom Spitzensport, arbeitet Näpflin in der Organisation der Lauberhornrennen mit und hat in dieser Zeit die verschiedensten Funktionen ausgeübt. Der Übergang vom Vizepräsident an die Spitze des Organisationskomitees sei ihm nicht sonderlich schwer gefallen. «Die Übergangsphase war lange genug», sagt der gebürtige Wengener, fügt aber auch an: «Wir müssen innovativ bleiben, uns stetig weiterentwickeln und besser werden.»
Aber: Der Klassiker am Lauberhorn soll ein Klassiker bleiben. «Wir müssen ja nicht alles auf den Kopf stellen. Die Abfahrt und der Slalom mit all ihren Schlüsselstellen sind ein zentraler Bestandteil dieser Rennen. Das soll auch in Zukunft so sein», erklärt Näpflin.
«Müssen das Wetter beobachten»
Der 85. Austragung sieht er zuversichtlich entgegen, auch wenn es am Mittwoch kurzzeitig nochmals kräftig geschneit hat. «Wir haben eine hervorragend präparierte Piste, die in einem Top-Zustand ist. Wir sind bereit, jetzt müssen wir einfach noch das Wetter beobachten.» Die Temperaturen bewegen sich im Bereich des Gefrierpunkts, der teils kräftige Wind könnte den Organisatoren jedoch zu schaffen machen.
Das 2. Abfahrtstraining sollte aber wie geplant am Donnerstagmittag durchgeführt werden können. Bereits im letzten Jahr hatten die Organisatoren mit dem Wetter zu kämpfen und mussten aufgrund des «Guggiföhns» den Abfahrtsstart kurzfristig unter den Hundschopf verlegen. «Ich wünsche mir einfach, dass wir alle Rennen ohne grössere Zwischenfälle durchführen können», blickt Näpflin voraus.
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 14.01.15, 18:45 Uhr