Überblick
Die Weltcup-Saison 2016/17 begann aus Sicht der Abfahrer denkbar schlecht: Zum Auftakt des Speed-Winters mussten die Rennen in Lake Louise und Beaver Creek abgesagt werden. Val d’Isère sprang Anfang Dezember ein, die zweite Abfahrt soll Ende Februar in Kvitfjell nachgeholt werden.
Bereits die vierte Absage
Doch damit nicht genug: In der Altjahreswoche fiel das Abfahrtsrennen in Santa Caterina den starken Böen zum Opfer; einen Ersatztermin gibt es nicht. Und in Wengen kam es für den Weltskiverband FIS noch schlimmer: Auch die legendäre Lauberhorn-Abfahrt musste wegen massiver Neuschneefälle abgesagt werden . FIS-Renndirektor Markus Waldner stellte klar: «Es wäre einfach zu gefährlich gewesen, das Rennen unter solchen Bedingungen zu starten.»
Es fehlt die Erfahrung, die Standortbestimmung.
Damit haben die Abfahrer statt wie gemäss Kalender fünf erst zwei Abfahrten in den Beinen – und das nur drei Wochen vor Beginn der Ski-WM in St. Moritz. «Die Athleten wollen ihre Rennen fahren, das ist ihr Business im Winter», sagt Swiss-Ski-Cheftrainer Tom Stauffer. SRF-Experte Bernhard Russi hält fest, dass es zäh werde für die Abfahrtsspezialisten. «Es fehlt die Erfahrung, die Standortbestimmung. Die hätte man gerade aus Schweizer Sicht so gerne in Wengen gehabt.»
Der Kalender ist brutal eng.
Aber Nachholtermine sind kaum zu finden. Walder sagte am Freitag: «Wir arbeiten am Wochenende vor Aspen [dem Weltcup-Final]. Wir müssen etwas für die Abfahrer machen.» Nur: Dann ist die WM bereits vorbei. «Der Kalender ist brutal eng», weiss auch Stauffer. Und nur Rennen fahren, damit diese gefahren seien, bringe auch nichts, sagt der Swiss-Ski-Vertreter. Die Qualität müsse gewährleistet sein.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 14.1.2017, 11:00 Uhr