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Zahlenspiele um Weltcup-Leader Odermatt: Ohne Hundertstel-Pech noch viel dominanter

Odermatt dominiert den Weltcup nach Belieben. Dabei war ihm das Glück bei knappen Entscheidungen mehrfach nicht hold.

Marco Odermatt
Legende: Man kann es kaum glauben Es wäre sogar noch mehr dringelegen für Marco Odermatt. Keystone/EPA/ANNA SZILAGYI

Nach 23 von 39 Rennen führt Marco Odermatt die Gesamtwertung der Männer mit über 700 Punkten Vorsprung auf den zweitplatzierten Franzosen Cyprien Sarrazin an. Seine 1406 Punkte holte er in 17 Rennen, was knapp 83 Punkte pro Rennen ergibt.

Das Podest verpasste Odermatt genau 2 Mal: als 7. in der zweiten Abfahrt von Bormio und als 4. im ersten Super-G von Garmisch-Partenkirchen am vergangenen Samstag. Es sind unglaubliche Zahlen, welche den Eindruck zu erwecken scheinen: Besser geht es nicht.

Doch bei genauerer Betrachtung lässt sich feststellen: Mit etwas mehr Hundertstel-Glück sähe die Sache noch deutlich besser aus.

  • Gröden: Odermatt holt in den ersten beiden Rennen (Abfahrt und Super-G) jeweils einen 3. Platz. Den Sieg verpasst er um 0,05 bzw. 0,03 Sekunden. Da sind schon mal 80 Weltcup-Punkte flöten gegangen.
  • Bormio: Odermatt zeigt auf der Stelvio seine bislang beste Fahrt, doch der entfesselte Sarrazin ist in der Abfahrt 9 Hundertstel schneller.
  • Garmisch-Partenkirchen: Noch einen Super-G-Podestplatz hätte Odermatt gebraucht, um die Serie von Hermann Maier (12 Podestplätze in Folge) zu übertreffen. Doch diesen verpasst der 26-Jährige um 0,03 Sekunden – hinter den 3 Überraschungsmännern Nils Allegre (FRA), Guglielmo Bosca (ITA) und Loïc Meillard.

Insgesamt kosteten diese knappen Rückstände 110 Weltcup-Punkte. Odermatts Punkteschnitt pro Rennen wäre knapp unter 90. Doch zweimal war ihm das Hundertstel-Glück auch hold:

  • Alta Badia: Ein entfesselter Filip Zubcic verlangt Odermatt im ersten Riesenslalom alles ab. Der Nidwaldner kontert aber eiskalt, gewinnt mit 0,19 Sekunden Vorsprung.
  • Schladming: Nach einem groben Schnitzer im 1. Durchgang bläst Odermatt beim Nacht-Riesenslalom zur grossen Aufholjagd. Als letzter scheitert Feller an der Zeit des Schweizers – um 0,05 Sekunden.

Das sind zumindest 40 Weltcup-Punkte, die Odermatt auch durch die Lappen hätten gehen können. Dennoch wäre im Total mehr möglich gewesen. Aber auch hier darf man nicht vergessen, dass mit Marco Schwarz (AUT), Aleksander Kilde (NOR) und Alexis Pinturault (FRA) 3 Fahrer in dieser Saison verletzt ausgeschieden sind, welche Odermatt den einen oder anderen Punkt noch streitig hätten machen können.

Bereits kleine Kristallkugeln in Kvitfjell?

In Kvitfjell (NOR) Mitte Februar könnte Odermatt bereits die ersten beiden kleinen Kristallkugeln fixieren. Holt er mehr Punkte als die beiden Österreicher Vincent Kriechmayr und Raphael Haaser, ist ihm die Disziplinenwertung im Super-G nicht mehr zu nehmen. In der Abfahrt dürfte Sarrazin bei einem Sieg von Odermatt nicht mehr als 5 Punkte holen – sprich nicht über Platz 26 hinauskommen.

Auch im Riesenslalom befindet sich Odermatt in der Pole Position – ganz abgesehen von seiner Führung in der Gesamtwertung.

SRF zwei, sportlive, 28.01.2024 11:30 Uhr;

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