Der Internationale Skiverband FIS hat am Freitagabend in einer brisanten Medienmitteilung erklärt, dass die Ski-Weltmeisterschaften 2027 in Crans-Montana gefährdet seien. Swiss-Ski wolle den im Bewerbungsdossier gemachten vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommen.
Gemeint sind damit die bei der Kandidatur abgegebenen finanziellen Garantien von Seiten des Bundes, des Kantons Wallis und des Gemeindeverbands Crans-Montana.
Die Nachricht schlägt hohe Wellen – auch bei der Politik. Keystone-SDA fragte bei Bundesrat Guy Parmelin nach, der der Abfahrt in Crans-Montana am Samstagmorgen beiwohnte.
Bundesrat und Parlament haben ihren Job gemacht
Auf die Frage, ob er Angst habe, dass die Weltmeisterschaften gefährdet sein können, antwortete der 64-Jährige: «Nein. Der Bund, der Bundesrat und das Parlament haben 2022 über die finanziellen Garantien abgestimmt. Ich weiss also nicht, woher diese Polemik kommt, aber seitens des Bundes wurden die Verpflichtungen eingegangen und als das Parlament abgestimmt hat, wurde dies bestätigt.»
Die Behauptung der FIS, dass es ein Referendum geben müsste, damit der Bund, der Kanton und die Gemeinden die finanziellen Garantien eventuell freigeben könnten, weist Parmelin von der Hand: «Die Mittel wurden 2022 dem Parlament vorgelegt, sie wurden verabschiedet. Also haben der Bundesrat und das Parlament ihren Job gemacht und sie haben diese Garantien eingebracht. Und diese Garantien sind nicht dem Referendum unterstellt. Die Frist ist abgelaufen.»
«Wir haben die finanziellen Garantien»
Auch die Exponenten von Swiss-Ski zeigten sich «überrascht» von der Mitteilung der FIS. CEO Commercial Diego Züger erklärt: «Wir hatten am Freitagnachmittag einen Austausch mit dem FIS-Generalsekretär (Michel Vion, Anm. d. Red.), den Gemeinden und dem Kanton, bei dem der Hosting-Vertrag besprochen wurde. Da dachten wir, wir seien auf einem guten Weg.»
Aktuell würden im Vertrag vor allem noch «Haftungsfragen diskutiert», so Züger weiter. «Die finanziellen Garantien haben wir. Das wurde sowohl von Bundesrat Parmelin als auch auf Kantonal- und Gemeindeebene bestätigt.»
Zudem sei es «normal, dass man sich nicht auf Anhieb findet, aber wir sind positiv, dass wir uns einigen und hier 2027 eine grandiose WM haben werden.» Man wolle die Diskussion sachlich, statt emotional führen. «Dann werden wir das auch hinkriegen.»