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Aus «Big 3» werden die «Big 2» Die pure Dominanz von «Sincaraz»

Die ATP Finals beweisen einmal mehr: Jannik Sinner und Carlos Alcaraz spielen in einer anderen Liga als der Rest der Tennis-Welt.

Zwei Tennisspieler umarmen sich auf dem Spielfeld.
Legende: Dominant wie einst die «Big Three» Jannik Sinner und Carlos Alcaraz. Keystone / ALESSANDRO DI MARCO

Jahrelang gab es kein Vorbeikommen an den «Big Three» des Männer-Tennis. Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic traten dermassen dominant auf, dass für den Rest auf der ATP-Tour fast nur noch Brosamen blieben. Wer nach den Rücktritten von Federer und Nadal auf mehr Ausgeglichenheit gehofft hatte, wurde mittlerweile eines Besseren belehrt. Mittlerweile sind es mit Jannik Sinner und Carlos Alcaraz einfach die «Big Two», die dem Rest der Tour enteilt sind.

In der am Montag von der ATP aktualisierten Weltrangliste liegt Alexander Zverev als Dritter sagenhafte 6340 Punkte hinter dem Duo zurück. Sein Vorsprung auf die Nummer 1000 der Welt ist da deutlich kleiner. «Zwei Jahre pure Dominanz» attestierte Tennis-Ikone Boris Becker den beiden Superstars. Manche Experten befürchten bei einer ewig gleichen Final-Paarung Langeweile. Becker sieht das anders. «Wir erleben einen wirklichen Tennisboom», sagte er bei Sky, «und das aufgrund von Alcaraz und Sinner».

Seit zwei Jahren gleichauf

Am Sonntag machte das Duo einmal mehr einen Titel unter sich aus. Mit dem Sieg an den ATP Finals konnte Sinner im Head-to-Head auf 6:10 verkürzen. Auch die letzten acht Grand-Slam-Titel teilte das Duo brüderlich unter sich auf. Und auch sonst ist «Sincaraz» im Gleichschritt unterwegs. Eine vom französischen Tennis-Reporter Bastien Fachan auf der Plattform X gepostete Statistik zeigt: Von bislang 3302 gegeneinander gespielten Punkte gingen 1651 an Alcaraz, 1651 an Sinner.

Auch bei der Anzahl Titel (je 24) und beim erspielten Preisgeld (57,5 und 56,6 Millionen) ist das Duo gleichauf.

Freundschaft trotz Rivalität

Was ebenfalls beeindruckt: Trotz des riesigen Ehrgeizes auf beiden Seiten hat sich zwischen den Spielern eine Freundschaft entwickelt, die wie einst bei Nadal und Federer nicht aufgesetzt erscheint. «Wir sind auch abseits des Platzes gute Freunde», sagte Sinner. Auch unter den Teams herrsche «eine gute Harmonie». 

Müsste er einen anderen Spieler als ATP-Champion wählen, «würde ich mich immer für dich entscheiden», sagte Sinner an Alcaraz gerichtet: «Du bist definitiv ein Spieler, zu dem ich aufsehe. Du bist eine grosse Motivation.» Dann wünschte der Italiener dem Spanier noch «viel Glück» für die Endrunde im Davis Cup in dieser Woche in Bologna.

Dort will Alcaraz trotz seiner leichten Oberschenkelprobleme Spanien zum Sieg führen. Ein erneutes Duell mit Sinner wird es dort nicht geben, der ATP-Champion verzichtet aus Belastungsgründen auf einen Start mit Titelverteidiger Italien. Er weiss: Auch im nächsten Jahr wird ihm Alcaraz alles abverlangen.

Radio SRF 1, Nachrichten, 16.11.2025, 21:00 Uhr ; 

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