Rafael Nadal, die einst fast unbezwingbare Tennis-Maschine, wirkte etwas rostig auf dem Court, als er am Dienstag gegen Félix Auger-Aliassime in 2 Sätzen den Kürzeren zog. Nach 2 Einzeln an den ATP Finals steht die Weltnummer 2 damit bei 0 Gewinnsätzen.
Bereits während der nachfolgenden Partie zwischen Casper Ruud und Taylor Fritz wurde klar, dass Nadal die Halbfinals verpassen und damit ein weiteres wenig prickelndes Kapitel am Jahresend-Turnier abschliessen wird. Seine letzte Partie gegen den bereits qualifizierten Ruud wird zur Formalität.
Dürre an der «WM»
22 Grand-Slam-Triumphe, 92 Karriere-Titel, (Sand-)Rekorde en masse – doch die Trophäe bei den inoffiziellen Weltmeisterschaften konnte der 36-jährige Nadal bislang noch nie gewinnen. Bei mittlerweile 11 Teilnahmen steht zweimal das Erreichen des Finals zu Buche (2010 und 2013).
«Es gibt ein paar positive Dinge», meinte Nadal im Anschluss an seine 2. Niederlage in Turin. «Ich konnte in den letzten 3 Wochen 2 Turniere spielen. Das ist etwas Positives, etwas, das ich eine Zeit lang nicht tun konnte.»
Ich glaube nicht, dass ich vergessen habe, wie man Tennis spielt. Ich muss nur all diese positiven Gefühle zurückgewinnen.
Tatsächlich hat der Spanier seit Anfang Juli und Wimbledon, als er vor dem Halbfinal wegen einer Bauchmuskel-Verletzung aufgeben musste, nur 6 Partien bestritten. Zuletzt scheiterte er in Paris-Bercy in der 1. Runde .
«Ich glaube nicht, dass ich vergessen habe, wie man Tennis spielt, wie man mental stark genug ist», so Nadal, der in seiner Karriere oft von Verletzungen geplagt war und immer wieder seine Comeback-Qualitäten unter Beweis stellen konnte. «Ich muss nur all diese positiven Gefühle, das Selbstvertrauen und die starke Mentalität zurückgewinnen, die ich brauche, um auf dem Niveau zu sein, das ich erreichen will.»
Zum Schluss gab sich der «Stier von Manacor» kämpferisch: «Ich weiss nicht, ob ich dieses Niveau wieder erreichen werde. Aber ich habe keinen Zweifel daran, dass ich dafür sterben werde.»