Andy Murray ist eine ganz grosse Nummer im Welt-Tennis. Der Schotte hat über vier Dutzend Turniere gewonnen und mehr als 60 Millionen Dollar an Preisgeld eingespielt. Er war die Weltnummer 1. Und er ist zweifacher Einzel-Olympiasieger und Teil der Big Four.
Während seine Dauerrivalen Roger Federer (19 Teilnahmen), Rafael Nadal (4) und Novak Djokovic (3) im Laufe der Jahre mehrfach an den Swiss Indoors teilgenommen haben, hat Murray erst einmal in Basel gespielt. Seine Premiere im Jahr 2005 hatte es jedoch in sich – und ist dem 35-Jährigen in lebhafter Erinnerung geblieben.
Es war ein ganz komisches Gefühl, ihn auf der anderen Seite des Netzes zu sehen. Ich kannte ihn nur aus dem Fernsehen.
Sportlich lief es dem damals 18-jährigen Murray ziemlich gut. Als Weltnummer 70 schlug er zwei besser klassierte Spieler, ehe er sich im Viertelfinal knapp dem Chilenen Fernando Gonzalez (ATP 17) geschlagen geben musste.
Besser als an den Gonzalez-Match kann sich Murray 17 Jahre später noch an sein Startspiel erinnern. Sein Gegner war der Brite Tim Henman. «Zu ihm habe ich als Jugendlicher hochgeschaut. Es war ein ganz komisches Gefühl, ihn auf der anderen Seite des Netzes zu sehen. Ich kannte ihn nur aus dem Fernsehen», blickt Murray auf das Premieren-Duell zurück, das er in drei engen Sätzen gewann.
Gratulationen von «007»
Nach der Partie hatte Murray eine Sprachnachricht auf seinem Handy. Keine «08/15» -Sprachnachricht, sondern eine «007»-Sprachnachricht. Kein Geringerer als James Bond Sean Connery – wie Murray ein Schotte – gratulierte zum Sieg. «Das kam ... unerwartet», lacht Murray heute.
Damit aber nicht genug der Denkwürdigkeiten. «In jener Woche wurden meine Frau und ich offiziell ein Paar», verrät Murray. Mit Kim Sears ist er seit nun sieben Jahren verheiratet.
Ein Jubiläum winkt
Ob seine Comeback-Woche in Basel ganz so denkwürdig ablaufen wird, ist zu bezweifeln. In der 1. Runde trifft Murray (ATP 49) auf keinen Spieler vom Kaliber eines Henmans, sondern auf den russischen Qualifikanten Roman Safiullin (ATP 93). Sebastian Korda (USA), Murrays ursprünglicher Startgegner, zog sich kurzfristig aus dem Turnier zurück.
Er werde versuchen, das Turnier zu gewinnen, sagt Murray, der sich nach vier schwierigen Jahren und zwischenzeitlichem Rücktritt wieder bis in die Top 50 gekämpft hat (mit künstlichem Hüftgelenk). Und ein Triumph in Basel wäre allemal denkwürdig: Es wäre Murrays 50. Turniererfolg.