Marc-Andrea Hüsler hat sich bei den Organisatoren des ATP-Turniers in Gstaad am Dienstag auf die bestmögliche Art und Weise für die Wildcard bedankt: Der 22-jährige Zürcher schlug in der 1. Runde überraschend den ehemaligen Top-10-Spieler Nicolas Almagro.
Es war für die Nummer 402 der Welt der perfekte erste Auftritt im Haupttableau eines ATP-Turniers – und der vorläufige Höhepunkt einer Karriere, die rasant Fahrt aufgenommen hat:
- Juli 2017: 1. Teilnahme an einem Challenger-Turnier (Scheveningen)
- Juli 2017: 1. Quali-Partie auf ATP-Stufe (Gstaad)
- November 2017: 1. Turniersieg auf ITF-Stufe (Metepec, Mexiko)
- Juli 2018: 1. Haupttableau-Teilnahme an einem ATP-Turnier (Gstaad)
Bei seiner Premiere im Hauptfeld auf höchster Stufe folgte also für Hüsler sogleich der erste Sieg. «Es fühlt sich toll an», schwärmte der 1,96 m grosse Linkshänder nach seinem Exploit im Berner Oberland.
«Das Publikum stand voll hinter mir, das war wunderschön.» Das habe ihm sicher auch geholfen, meinte Hüsler. Er sei sehr nervös gewesen, habe aber während des ganzen Spiels gemerkt, dass etwas drin liege.
Ich weiss jetzt, dass ich auch gegen Bagnis gewinnen kann.
Etwas drin liegen könnte für Hüsler auch im Achtelfinal. Mit dem Qualifikanten Facundo Bagnis (ATP 177) trifft der einzige Schweizer Hoffnungsträger auf einen weiteren Aussenseiter. Doch was Hüslers Leistung gegen Almagro wert ist, wird sich erst beim zweiten Auftritt zeigen. Denn Almagro wirkte leicht angeschlagen und langsam.
Im Ranking auf dem Vormarsch
Was weiss Hüsler über Bagnis? «Ich kenne ihn noch nicht, obwohl er in diesem Jahr in meinem Team (TC Seeblick Zürich) Interclub spielen wird», gesteht der Zürcher. Beim Challenger-Turnier in Winnipeg schlug Hüsler vor Wochenfrist erstmals einen Top-200-Spieler. Deshalb sagt er: «Ich weiss jetzt, dass ich auch gegen Bagnis gewinnen kann.» Auch der Argentinier sei es sich nicht gewohnt, in der 2. Runde zu stehen. «Er wird sicher auch etwas nervös sein.»
In der Weltrangliste wird Hüsler dank dem Premieren-Sieg nächsten Montag rund 40 Plätze gutmachen. Sollte ihm am Donnerstag ein weiterer Coup gelingen, würde er sich von Position 402 sogar rund 80 Plätze nach vorne arbeiten.
Resultate
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 24.07.18, 17:40 Uhr