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US Open: 1. Halbfinal Sheltons Märchen endet abrupt – Djokovic steht im Final

Erst im 3. Satz mit dem Rücken zur Wand konnte Ben Shelton (ATP 47) das Publikum im Arthur Ashe Stadium auf seine Seite ziehen. Der 20-Jährige schaffte das Break zum 4:4-Ausgleich und schürte damit doch noch die Hoffnungen auf einen einheimischen Finalisten an den US Open. Der Jubel war gross – und Novak Djokovic (ATP 2) zum ersten Mal in der Partie etwas verunsichert.

Plötzlich sah das Publikum eine Partie auf Augenhöhe, plötzlich witterte Shelton Morgenluft. Der Youngster kämpfte sich – nach vergebenem Satz- und abgewehrtem Matchball – ins Tiebreak. Dort zeigte Djokovic dann jedoch, was er am besten kann: In den entscheidenden Momenten sein bestes Tennis auszupacken. So behielt der Serbe das bessere Ende für sich – nach einem 7:4 im Tiebreak durfte er nach 2 Stunden und 39 Minuten jubeln.

Lange eine einseitige Partie

Zuvor war auf dem Platz lange ein Klassenunterschied zu sehen gewesen. Djokovic zwang dem Überraschungs-Halbfinalisten Shelton von Beginn an sein Spiel auf. Wenig war zu sehen von den starken Aufschlägen und von gefährlichen Netz-Angriffen des jungen US-Amerikaners, stattdessen häuften sich die Fehler.

Allein im 1. Satz unterliefen dem 20-Jährigen 16 unerzwungene Fehler, dem standen lediglich 5 Winner gegenüber. Djokovic gelang zwar nur ein Winner mehr, doch dank nur 4 Fehlern geriet der Serbe nie in Bedrängnis. In nur 34 Minuten ging der Durchgang mit 6:3 an den 23-fachen Grand-Slam-Champion.

Auch der 2. Satz bleibt eine klare Sache

Auch im Anschluss daran konnte sich Shelton nicht steigern. Weiterhin blieb er fehlerhaft und schaffte es deshalb auch nicht, das Publikum, das sicher auf der Seite des US-Amerikaners stand, wirklich anzuheizen. So ging auch der 2. Umgang an den 16 Jahre älteren Djokovic. Gleich mit 6:2 servierte er diesen nach Hause.

Nachdem auch der 3. Satz für Shelton schlechtestmöglich begonnen hatte – er musste Djokovic ein weiteres Break zugestehen – schien das Duell definitiv entschieden. Die Partie, welche unter geschlossenem Dach stattfand (was für Shelton durchaus zum Vorteil hätte werden können), plätscherte dem Ende entgegen – bis Shelton doch noch für kurze Hoffnung sorgte.

Kein US-Sieger

Der Wunsch nach einem Heimsieg endet beim amerikanischen Publikum damit abrupt. Seit Andy Roddick 2003 konnte kein Einheimischer mehr die US Open gewinnen – auch in diesem Jahr wird der Titel wieder nach Europa wandern.

Im Final vom Sonntag (ab 22:05 Uhr live bei SRF) trifft Djokovic auf seinem Weg zum 24. Grand-Slam-Titel auf Daniil Medwedew (RUS/ATP 3). Es kommt damit zur Neuauflage des Finals von 2021, in dem Medwedew den Kalender-Grand-Slam von Djokovic verhinderte und seinen bis dato einzigen Titel auf Major-Stufe holte.

Übersicht US Open

SRF info, sportlive, 08.09.2023, 21:05 Uhr ; 

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