«Es war unglaublich, vielen Dank für die unfassbare Unterstützung», schrie Viktorija Golubic nach ihrem Sensationssieg gegen Karolina Pliskova ins Publikum. Die Zürcherin hatte sich bei ihrem Exploit von der frenetischen Unterstützung tragen lassen und bügelte so den missglückten Auftritt von Timea Bacsinszky aus.
Zeigte Golubic auf dem Platz keine Nerven, sah es in ihr drin doch etwas anders aus. «Es war nicht einfach, ich war extrem nervös», gestand Golubic. Doch der Rückhalt des Teams und der Zuschauer habe ihr einen «Riesenschub» gegeben.
Wenn es die eine nicht macht, versucht es die andere.
Überhaupt: «Wir haben einen super Zusammenhalt im Team. Bei uns heisst es: Eine für alle, alle für eine. Wenn es die eine nicht macht, versucht es die andere», sagte Golubic und bekundete damit ihre Solidarität zu Bacsinszky, die einen rabenschwarzen Tag einzog.
Bacsinszky war dennoch verständlicherweise untröstlich. Nach der verletzungsbedingten Absage von Belinda Bencic hatten die Hoffnungen für die Einzel-Partien auf ihr geruht. Doch die Nerven der Lausannerin hielten dem Druck nicht Stand. Gegen die stark aufspielende Barbora Strycova kassierte sie eine schmerzhafte 0:6, 2:6-Klatsche .
Ich möchte mich nie mehr in meinem Leben so fühlen wie jetzt gerade.
Die 26-jährige Bacsinszky war an der Pressekonferenz kurz nach der Niederlage untröstlich. Die eine oder andere Träne kullerte ihr über die Wangen, als sie sagte: «Es tut weh. So weh.»
Sie möchte sich «nie mehr in meinem Leben so fühlen wie jetzt gerade», so Bacsinszky. Als sie auf den Platz gekommen sei und all die Leute gesehen habe, sei sie schon den Tränen nahe gewesen.
Die Entschuldigung beim Publikum
Auch im anschliessenden SRF-Interview war Bacsinszky noch immer völlig durch den Wind. «Ich entschuldige mich bei den Leuten, dass ich es heute nicht geschafft habe.» Der Wille sei da gewesen. Doch leider konnte sie den Druck nicht in positive Energie umwandeln – zumindest nicht im 1. Anlauf.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 16.4.2016, 12:45 Uhr