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Chancenlos im Halbfinal Gegen Sinner ist für Djokovic kein Kraut gewachsen

  • Jannik Sinner (ITA/ATP 1) schlägt Novak Djokovic (SRB/ATP 6) im Halbfinal in 1:53 Stunden 6:3, 6:3, 6:4 und steht erstmals im Wimbledon-Final.
  • Djokovic hatte über weite Strecken das Nachsehen und bot Sinner nur zu Beginn des 3. Satzes ernsthaft Paroli.
  • Die klare Niederlage gegen Sinner war aber nicht Djokovics Dernière an der Church Road.
  • Im Final kommt es zur Reprise des French-Open-Finals: Sinner bekommt gegen Carlos Alcaraz (4-Satz-Sieg gegen Fritz) die Chance auf eine Revanche.

Novak Djokovic ist immer noch ein Weltklasse-Tennisspieler, das steht ausser Frage. Dass er temporär noch mit den Ausnahmekönnern seines Sports mithalten kann, zeigte der Serbe zu Beginn des 3. Satzes im Wimbledon-Halbfinal gegen Jannik Sinner. Obwohl er in der Satzpause erst ein Medical-Timeout hatte nehmen müssen, führte er mit 3:0 und hatte einen Breakball zum 4:0. In den ersten beiden Aufschlagspielen Sinners im 3. Satz erzielte er mehr Punkte als in den ersten beiden Sätzen total.

Den Breakball vergab er aber und danach ging beim Serben nicht mehr viel. Die Angeschlagenheit in der Leistengegend nach dem Viertelfinal vom Mittwoch war ihm anzumerken. Sinner erholte sich von seiner kurzen Baisse, holte sich das Break zurück und zog schnell auf 5:3 davon. Bei eigenem Aufschlag wehrte sich Djokovic noch nach Kräften und die ersten beiden Matchbälle ab. Gegen Sinners Aufschlag war er dann wieder machtlos. Der Italiener nutzte die 4. Möglichkeit zum Sieg über den 7-fachen Wimbledon-Champion.

Live-Hinweis

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Den Wimbledon-Final zwischen Jannik Sinner und Carlos Alcaraz können Sie am Sonntag ab 17:00 Uhr auf SRF zwei und in der Sport App verfolgen.

Damit steht Sinner erstmals in seiner Karriere im Wimbledon-Final. Dort wartet Carlos Alcaraz, dem Sinner in einer epischen Partie bei Roland Garros unterlegen war. Im Duell der Weltnummern 1 und 2 bietet sich der Eins die Chance auf eine Revanche.

Sinner eine Klasse für sich

Dass Djokovic eben nur noch zeitweise mit den Allerbesten seines Fachs mithalten kann, hatte Sinner dem Serben in den ersten beiden Sätzen eindrücklich gezeigt. Schlug Sinner auf, war Djokovic absolut chancenlos, kam nie auch nur in die Nähe eines Breakballs. Einmal gelangen ihm 2 Punkte. Weil sich Gegner Sinner so stark auf den eigenen Service verlassen konnte, reichten dem Italiener wenige enge Games, in denen er die langjährige Nummer 1 breakte.

Auf Djokovics Aufbäumen zu Beginn des 3. Satzes hatte eigentlich nichts hingedeutet. Darauf, dass es kaum mehr als ein Strohfeuer sein sollte, dafür umso mehr.

Djokovic will zurückkommen

Nach dem Halbfinal-Aus in Paris, ebenfalls gegen Sinner, spekulierte Djokovic noch über eine Rückkehr an den Grand Slam auf Sand. Es sei vielleicht sein letztes Spiel in Paris gewesen. Im Anschluss an eine abermals klare Halbfinal-Niederlage bei einem Grand Slam gegen Sinner könnte man meinen, der Serbe würde auch im Süden Londons ins gleiche Horn blasen.

Aber weit gefehlt. Der 7-fache Champion will noch nicht abschliessen mit Wimbledon. An der Medienkonferenz im Anschluss an seinen Halbfinal verdeutlichte er dies: «Ich will definitiv mindestens noch einmal zurückkommen.» Bei allen 3 Grand Slams erreichte er in diesem Jahr den Halbfinal, oft sei er aber mit halbleerem Tank in diese Partien gegangen. Er meint aber auch: «Wenn ich frisch und fit bin, kann ich noch sehr gutes Tennis spielen.» Djokovics letztes Wimbledon-Kapitel ist noch nicht geschrieben.

Wimbledon

SRF zwei, Sportlive, 11.07.2025, 14:30 Uhr ; 

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