Die Vorfreude auf das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres ist bei den Schweizerinnen gross. Sie schwärmen von New York – mit der Stadt verbindet man besondere Erinnerungen.
Viktorija Golubic machte 2013 in Flushing Meadows ihre ersten Grand-Slam-Erfahrungen überhaupt. Jil Teichmann gewann hier ein Jahr später die Doppelkonkurrenz bei den Juniorinnen. Belinda Bencic sorgte bei ihrer ersten Teilnahme an den US Open ebenfalls 2014 für eine kleine Sensation, als sie als 17-Jährige bis in den Viertelfinal vorstiess. Und Stefanie Vögele, die aus dem Trio kurzfristig ein Quartett machte, rutschte als Lucky Loserin nach .
Doch nicht nur die persönlichen US-Open-Erinnerungen der Schweizerinnen wecken Hoffnungen für das diesjährige Turnier. In den vergangenen Wochen feierten Golubic, Teichmann und Bencic allesamt ihre grössten Erfolge:
- Viktorija Golubic (WTA 45):
Lanciert wurde der Schweizer Höhenflug von der 28-jährigen Zürcherin, die Anfang Juli in Wimbledon erstmals einen Major-Viertelfinal erreichte. In Tokio gewann sie an der Seite von Bencic Silber im Doppel. Beides sind die grössten Erfolge in der Karriere von Golubic.
Golubic
An den US Open hat sie mit Bianca Andreescu (WTA 7) allerdings eine happige Startaufgabe zugelost bekommen. «Ich versuche mir zu sagen, dass es ein Privileg ist, so ein Spiel bestreiten zu können. Wenn ich eine gute Leistung bringen kann, habe ich meine Chancen», so Golubic, die am Dienstag in den Genuss einer Night-Session im Arthur-Ashe-Stadium kommen wird.
- Belinda Bencic (WTA 12):
Die Ostschweizerin nahm aus Tokio gleich zwei Medaillen nach Hause. Mit dem Olympiasieg in der Einzel-Konkurrenz feierte die 24-Jährige ebenfalls den grössten Erfolg ihrer Karriere.
Seit dem Ende der Dominanz von Serena Williams Anfang 2017 gewannen 12 verschiedene Spielerinnen ein Grand-Slam-Turnier, darunter überraschende Namen wie Sloane Stephens, Sofia Kenin, Iga Swiatek oder Barbora Krejcikova. Den Beweis, dass auch Bencic in diesen erlauchten Kreis vorstossen kann, hat sie mit dem Coup in Tokio erbracht.
- Jil Teichmann (WTA 44):
Zu einem Turniersieg reichte es der Seeländerin nicht ganz. Was die 24-Jährige aber in Cincinnati ablieferte, war beeindruckend und wurde durch die Finalniederlage gegen die Weltnummer 1 Ashleigh Barty kaum geschmälert.
Teichmann
An Grand-Slam-Turnieren tat sich Teichmann in der Vergangenheit schwer. In New York überstand sie 2018 zum bisher einzigen Mal an einem Major-Turnier die 1. Runde. Mit einer Qualifikantin als erste Gegnerin scheint die Ausgangslage nun günstig, dieses Abschneiden zumindest zu egalisieren. Doch unterschätzen will sie die Spaniern Cristina Bucsa keinesfalls. «Sie variiert sehr gut mit der Höhe und der Länge. Es ist sicher nicht so einfach, wie es vom Ranking her vielleicht aussieht», warnte Teichmann.
- Stefanie Vögele (WTA 128):
Unerwartet kommt auch die eigentlich in der Qualifikation gescheiterte Stefanie Vögele im «Big Apple» zum Handkuss. Es ist bereits der 10. Jubiläums-Start für die Aargauerin. Erst einmal – im Jahr 2009 – schafft sie es über die Startrunde hinaus. Die Chancen stehen gut, dass Vögele heuer diese Hürde erneut meistern kann. Denn mit der Britin Emma Raducanu duelliert sie sich mit einer Qualifikantin, die im Ranking hinter ihr klassiert ist.