- Carlos Alcaraz (ATP 2) gewinnt den Final der US Open gegen Jannik Sinner (ATP 1) mit 6:2, 3:6, 6:1, 6:4.
- Damit gewinnt der Spanier das Grand-Slam-Turnier in New York zum zweiten Mal und ist die neue Weltnummer 1.
- Sinner verpasst es derweil, zum ersten Mal seit Roger Federer 2008 den US-Open-Titel zu verteidigen.
Mickrige 31 Minuten lang dauerte im weiten Rund des Arthur Ashe Stadions der 3. Satz, Carlos Alcaraz holte ihn sich diskussionslos mit 6:1. Es war die perfekte Antwort auf den verlorenen 2. Durchgang. Sowohl beim Break zum 0:2 als auch zum 0:4 aus Jannik Sinners Sicht war der Italiener im entscheidenden Ballwechsel eigentlich am Drücker, es flog ihm aber jeweils eine Vorhand ins Seitenaus.
Der Spanier nahm den Schwung in den 4. Satz mit, nahm Kurs auf seinen 6. Titel auf Stufe Grand Slam. Bereits im 1. Game bei Aufschlag Sinner brachte er diesen in Bedrängnis, konnte aber zwei Breakchancen nicht nutzen. Vier Games später war es beim Stand von 2:2 dann doch soweit: Alcaraz holte sich das am Ende entscheidende Break – bezeichnend nach einem weiteren Vorhand-Fehler von Sinner.
Diesen Vorsprung liess sich Alcaraz, der im Verlaufe der Partie genau doppelt so viele Winner (42) wie sein Gegenüber (21) schlug, nicht mehr nehmen. Nach 2:42 Stunden verwertete er vor den Augen von US-Präsident Donald Trump seinen 3. Matchball zum Sieg und streicht ein Rekordpreisgeld von fünf Millionen US-Dollar ein. Ab Montag wird der 22-Jährige auch wieder als Nummer 1 der Welt geführt, Sinner rückt ins 2. Glied.
Sinner verpasst Federers Kunststück
Die beiden aktuellen Giganten des Tennissports hatten sich ab Game 1 die Bälle um die Ohren geschlagen. Alcaraz zwang Sinner gleich dreimal über Einstand, ehe er bei erster Gelegenheit breakte. Anschliessend blieb er bei eigenem Service unangetastet – und doppelte zum 5:2 mit dem nächsten Servicedurchbruch nach. Sinner missriet dabei ein kapitaler Volley am Netz. Ein Game zu null später war der 1. Durchgang mit 6:2 Geschichte.
Doch Sinner, der nach seinen Halbfinal-Schwierigkeiten im Endspiel topfit wirkte, steckte nicht auf. Der 24-Jährige wollte unbedingt den US-Open-Fluch brechen und die Titelverteidigung schaffen. Dies war zuletzt Roger Federer 2008 gelungen. Mit einem Break zu null zum 3:1 meldete sich Sinner im 2. Satz an, bei Alcaraz wollte in dieser Phase der 1. Aufschlag einfach nicht ins Feld. Er erholte sich zwar schnell von seinem Zwischentief, kam jedoch nicht mehr heran.
Die Weltnummer 1 trat nämlich plötzlich wie eine auf, minimierte die Fehlerquote und gewann auch die umstrittenen Spektakelpunkte. Nach 1:20 Stunden in diesem Final war es soweit: Alcaraz musste seinen 1. Satz an diesem Turnier abgeben. Es sollte der letzte bleiben.