Weder für Stan Wawrinka selbst, noch für Heinz Günthardt war das Zweitrunden-Aus eine Katastrophe. Der Romand meinte schon nach dem Auftakt-Sieg gegen Ricardas Berankis, dass er in 10 Tagen wohl kaum noch in Melbourne sein werde.
Und auch Günthardt konstatierte, dass Wawrinka zwar
schlagtechnisch bereit sei, aber athletisch noch nicht wieder auf dem gewohnten Level agiere.
«Stan war immer ein bisschen zu spät. Deshalb machte er viele Fehler und kam nicht aus der Defensive heraus», sagte Günthardt. Das sei angesichts der langen Verletzungspause aber keine Überraschung. Und wenn der Gegner halt so gut drauf sei wie der stark aufspielende Tennys Sandgren, «dann muss man athletisch top sein».
Die Zeit, die Wawrinka in Melbourne verbracht habe, sei aber trotz des frühen Outs keineswegs verlorene Zeit. «Eine Partie hat er ja gewonnen. Und auch gegen Sandgren hat er von den Schlägen her gut gespielt. Was gefehlt hat, sind die paar Zentimeter an Schnelligkeit», sagte Günthardt.
Ich bin weiter als geplant.
Wawrinka selbst resümierte: «Es war ein schwieriger Abend. Vor allem, wenn man weiss, dass das Resultat wohl anders aussehen würde, wenn ich topfit wäre.» Aber er sehe das grosse Bild, «darum bin ich positiv.» Denn vor 2 Wochen rechnete der Australian-Open-Sieger von 2014 nicht damit, am Turnier teilnehmen zu können.
Er habe mehr erreicht, als er und sein Team erwartet hätten. Und sein Knie habe sich jeden Tag besser angefühlt. «Ich bin weiter als geplant», so das Fazit von Wawrinka. Die nächsten Einsätze sind die Turniere in Marseille und Rotterdam im Februar.