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SRF-Expertin zieht Bilanz Starke Bencic, überragende Champions und ein bangender Altmeister

Die diesjährige Wimbledon-Ausgabe hat von Schweizer Highlights bis zu zwei Premieren-Champions für viele Geschichten gesorgt.

Wimbledon hat heuer einmal mehr Spektakel geliefert. Mit Jannik Sinner und Iga Swiatek wurden zwei würdige Champions gekrönt – und auch die Schweizer Leistung lässt sich dank des Halbfinal-Einzugs von Belinda Bencic sehen. SRF-Expertin Patty Schnyder zieht Bilanz. Das sagt sie zu ...

... Bencics Abschneiden: «Das absolute Highlight aus Schweizer Sicht. Wimbledon ist ihr Lieblingsturnier und sie fühlt sich auf Rasen wohl. So kurz nach der Geburt von Tochter Bella konnte niemand erwarten, dass sie gleich so weit kommt. Auffällig war ihre mentale Stärke, besonders am Ende von Sätzen. Das Muttersein ändert viel. Tennis spielt nicht mehr die Hauptrolle im Leben von Belinda. Sie hat dadurch eine gewisse Gelassenheit. Ihre Leistung lässt uns wirklich hoffen, dass in ihrer Karriere an Grand Slams noch einiges möglich ist.»

Bencic neu die Weltnummer 20

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Dank ihrem Halbfinal-Vorstoss in Wimbledon hat Belinda Bencic im WTA-Ranking einen weiteren grossen Sprung gemacht. Die 28-Jährige belegt in der am Montag neu aktualisierten Weltrangliste den 20. Platz (vorher: 35.). Zu Beginn des Jahres war Bencic noch die Nummer 421 gewesen.

... Sinners Triumph: «Er ist auf jeden Fall der richtige Sieger. Sinner hat keinem Gegner Luft gegeben. Selbst den genialen Carlos Alcaraz hatte er im Final im Griff. Der Schlüssel war sicher, dass er bei jedem Punkt bereit war und Druck machte. Seine Grundschläge sitzen einfach, man kommt als Gegner nicht zum Spielen. Das ist sehr frustrierend. Auch für Alcaraz, der in Ballwechseln gerne die Hauptrolle spielt.»

... Novak Djokovics Grand-Slam-Jagd: «Es ist schon auffällig: Die letzten Niederlagen Djokovics an Grand-Slam-Turnieren waren deutlich. Er konnte mit den Dominatoren nicht mehr mithalten, gerade im athletischen Bereich und dem Power-Grundlinientennis. Ich kann mir vorstellen, dass es für ihn nicht mehr reicht für den 25. Grand-Slam-Titel.»

... Swiateks Dominanz: «Sie zeigte eine brillante Leistung. Ihren Halbfinal- und Finalgegnerinnen liess sie keine Chance. Sie servierte so stark wie noch nie und übte viel Druck aus. Gegen ihre Waffen fanden die Gegnerinnen in diesem Jahr kein Mittel. Zudem hat sie vielleicht auch ein bisschen von den vielen Erstrundenniederlagen der anderen Topspielerinnen profitiert.»

... Jil Teichmann, Viktorija Golubic und Leandro Riedi: «Wir haben gesehen, dass sich Teichmann auf Rasen schwertut. Sie kommt einfach nicht ganz zurecht und konnte auch in diesem Jahr die 1. Runde nicht überstehen. Golubic fühlte sich ebenfalls nicht wohl, sie kam nie richtig an in ihrem Erstrundenmatch. Aber sie hat auf Rasen eigentlich gute Chancen. Vielen Spielerinnen fällt es schwer, gegen Golubic zu spielen. Bei den Männern hatten wir mit Leandro Riedi einen erfreulichen Qualifikanten im Hauptfeld. Gegen Oliver Tarvet konnte er in der 1. Runde aber nicht sein bestes Tennis zeigen und musste mit 3 verlorenen Sätzen nach Hause gehen.»

SRF zwei, sportlive, 13.7.2025, 17 Uhr ; 

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