In den Ruhmeshallen des All England Clubs haben sich zwei neue Einzel-Sieger einen Platz gesichert: Marketa Vondrousova und Carlos Alcaraz holten sich die Titel in Wimbledon. Der Triumph des Spaniers über Novak Djokovic war das furiose Finale nach 2 intensiven Tenniswochen auf dem heiligen Rasen.
«Es war ein sensationeller Match, der alle Erwartungen übertraf», urteilt Patty Schnyder. Alcaraz habe frisch und mutig aufgespielt. «Man wusste nicht genau, wo er steht. Aber er hat es allen gezeigt.» Im Gegensatz zum Halbfinal gegen den gleichen Gegner an den French Open habe der 20-Jährige diesmal auch seine Nerven im Griff gehabt und sich auf seine starke Athletik verlassen können.
Aus dem Nichts zur Rasenkönigin
Wie Alcaraz hätten viele auch Vondrousova einen Coup eher auf Sand denn auf Rasen zugetraut. In Roland Garros war die Tschechin 2019 als 20-Jährige in den Final gestürmt. Ihre Liebe zur grünen Unterlage entwickelte sich erst dieses Jahr so richtig, hatte sie zuvor in Wimbledon doch lediglich eine einzige Partie im Hauptfeld überstanden.
«Sie ist wahrscheinlich nur mit einem Paar Schuhe angereist. Letztes Jahr konnte sie Wimbledon verletzungsbedingt nicht einmal spielen», sagt Martina Hingis über die 24-Jährige, die nun von Weltranglistenrang 42 erstmals in die Top 10 vorrückt. «Sie war reifer als im Final von Paris vor 4 Jahren. Sie hatte auch definitiv nichts zu verlieren.»
Jabeur als grosse Geschlagene
Schnyder pflichtet Hingis bei. Der Druck habe auf Gegnerin Ons Jabeur gelegen, die nun bei 3 Niederlagen in 3 Grand-Slam-Finals steht und bei den US Open einen neuen Anlauf nehmen muss. «Sie hat drei ‹Hard-Hitterinnen› aus dem Weg geräumt. Dann kam mit Vondrousova eine Linkshänderin mit sehr viel Ballgefühl. Das machte es schwierig für sie», so Schnyder.
Welche Spieler gemäss der Expertin im Männerfeld für überraschende Farbtupfer sorgten, erfahren Sie im Video ganz oben.