Die Geschichte des diesjährigen Frauentableaus an den US Open ist aus Schweizer Sicht schnell erzählt. Einzig Belinda Bencic hält die Fahne mit dem weissen Kreuz auf rotem Grund hoch. Bei ihrer 8. Teilnahme beim Grand-Slam-Turnier in New York überwiegt die Vorfreude, doch es gibt auch grosse Fragezeichen hinter dem Fitnesszustand. In Wimbledon war sie an der rechten Schulter beeinträchtigt, ein paar Wochen später in Montreal knickte Bencic unglücklich um und verletzte sich am Knöchel.
Die 26-Jährige betont indes: «Ich fühle mich gut, konnte gut trainieren.» Sie sei gut in Form und blicke auf eine bislang gelungene Saison zurück. Die handfeste Ausbeute: 2 Titel aus 3 Finals. Die Anreise nach New York erfolgte ungewohnt früh, das Erstrunden-Out in Cincinnati brachte dies als Trost mit sich. Bevor es am Montag losgeht, heisse es, die «gute Energie» im «Big Apple», ihrer Lieblingsstadt, aufzunehmen.
YouTube-Recherche zum Fragezeichen Rachimowa
Ein weiteres Fragezeichen ist die Auftaktgegnerin. Gegen Kamilla Rachimowa (WTA 78), eine 21-jährige Rechtshänderin aus Russland, kommt es zu einer Premiere. «Ich kenne sie überhaupt nicht und muss mich noch informieren. Auf YouTube gibt’s glaube ich genug Videos», schmunzelt Bencic. Ihr Gameplan: «Dass sie sich mir anpassen muss.»
Mit YouTube-Recherchen wäre es im Erfolgsfall dann recht schnell vorbei. Viktoria Asarenka in der 3. Runde und die letztjährige Wimbledon-Siegerin Jelena Rybakina im Achtelfinal könnten die ersten prominenten Kontrahentinnen für Bencic sein.
Helfen soll das Wissen, dass der Ostschweizerin «Flushing Meadows» liegt. Hier erreichte sie zweimal den Viertelfinal und stand 2019 zum bisher einzigen Mal bei einem Major-Event im Halbfinal. Bencic tritt an den US Open ohne Druck an. Die ideale Voraussetzung, um auf die vielen Fragezeichen mit umso grösseren Ausrufezeichen zu antworten.