Belinda Bencic (WTA 11) hat sich nach ihrem Olympiasieg im Einzel und Silber im Doppel eine wohlverdiente Pause gegönnt. Das Turnier vergangene Woche in Montreal liess sie aus, reiste dafür aber nach Cincinnati, um sich dort auf ihre Rückkehr auf die Tour vorzubereiten.
Und wie es der Zufall will, kommt es im US-Bundesstaat Ohio gleich zu einem speziellen Wiedersehen: Startgegnerin der Schweizerin ist keine geringere als Marketa Vondrousova (WTA 42). Jene Tschechin also, gegen die sich Bencic vor gut zwei Wochen in einem dramatischen Final zur Olympiasiegerin gekrönt hat.
«Im ersten Moment dachte ich schon, wie das möglich ist. Ich habe sie erst gerade aus meinem Kopf gebracht», sagte Bencic gegenüber Keystone-SDA zur Auslosung ihrer ersten Gegnerin. Auch Vondrousova habe nur den Kopf geschüttelt, «aber wir haben es beide mit Humor genommen», erzählte die Ostschweizerin von einem kurzen Gespräch mit der Tschechin.
Der hohe Stellenwert des Olympiasiegs
Auch ohne die Olympia-Vorgeschichte ist Vondrousova eine schwierige Auftakthürde. Bencic erwartet denn auch einen ähnlichen Abnützungskampf wie in Tokio. Mental so herausfordernd wie der Olympia-Final werde das Wiedersehen aber nicht. «Es wird ein neues Spiel. Und es ist eine 1. Runde», so die Schweizerin. Und schiebt nach: «Egal was passiert, ich bin froh, habe ich diesen Final gewonnen.»
Anders als für andere TennisspielerInnen hat das Olympia-Gold für Bencic einen extrem hohen Stellenwert. Daraus macht die 24-Jährige kein Geheimnis. Im Vorfeld der Sommerspiele habe ihr Trainer sie gefragt, was sie wählen würde; den Olympiasieg oder einen Grand-Slam-Titel. «Ich habe Olympiasieg gesagt. Was nicht heisst, dass ich nicht auch davon träume, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen», so die Schweizerin.