Er wurde von über 20'000 Zuschauern ausgebuht, als «Dieb» und «Lügner» beschimpft und musste sich gar einen Tag lang im Hotelzimmer verschanzen.
Die Rede ist von Carlos Ramos. Der portugiesische Schiedsrichter hatte am Samstag den US-Open-Final der Frauen zwischen Serena Williams und Naomi Osaka arbitriert – und dabei insgesamt drei Regelverstösse von Williams geahndet.
Die Amerikanerin hatte Ramos deswegen während dem Match beschimpft und anschliessend als Sexist verunglimpft. Ramos musste unter Buhrufen aus dem Stadion eskortiert werden.
In der portugiesischen Zeitung Tribuna Expresso hat sich der erfahrene Schiedsrichter nun erstmals zu Wort gemeldet: «Mir geht es den Umständen entsprechend gut, sorgt euch nicht um mich. Es ist eine schwierige Situation. Aber klar ist: ‹à la carte›-Schiedsrichter gibt es nicht.»
Tenniswelt im Rücken
Er habe sich am Tag nach dem Final ausschliesslich in seinem Hotelzimmer aufgehalten und die Sozialen Medien gemieden. In der Zwischenzeit hätten sich Familie, Freunde und auch zahlreiche ehemalige Spieler mit aufmunternden Worten bei Ramos gemeldet.
Von offizieller Seite werden Ramos und seine Entscheidungen ebenfalls unterstützt, die Organisatoren der US Open haben Williams eine Busse von 17'000 Dollar aufgebrummt.
Bereits am Wochenende steht Ramos wieder als Schiedsrichter im Einsatz: im Davis-Cup-Halbfinal zwischen Kroatien und den USA.
Sendebezug: Radio SRF 3, Nachmittagsbulletin, 12.09.18, 17:30 Uhr