Das Schweizer Frauen-Tennis hat erfolgreiche Wochen hinter sich. Anfang Juli sorgte in Wimbledon Viktorija Golubic mit ihrem Viertelfinal-Einzug für Aufsehen. In Tokio krönte sich Belinda Bencic zur Olympiasiegerin. Gemeinsam mit Golubic gewann die Ostschweizerin zudem Silber im Doppel.
In Cincinnati waren es nun aber weder Golubic noch Bencic, die für Furore sorgten. Vielmehr war es mit Jil Teichmann eine, die in den vergangenen Monaten etwas vom Radar verschwunden war – sich nun aber auf eindrückliche Art und Weise zurückgemeldet hat.
Erleichterung, Stolz und eine lange Liste
«Ich bin einfach froh, passt mein Puzzle endlich zusammen. So viele Siege hintereinander bekommt man ja nicht immer», bilanzierte Teichmann nach dem verlorenen Final gegen Ashleigh Barty. Sie könne eine lange Liste an Dingen aufzählen, die sie von dieser Woche mitnehme, so die Bielerin, die seit Montag neu Platz 44 in der Weltrangliste belegt.
Mit der Niederlage haderte die 24-jährige Schweizerin nicht. Sie habe wohl nicht ganz so gut serviert wie in den Tagen davor. Aber Barty habe schlicht ein anderes Niveau gehabt, anerkannte sie die Leistung der Weltnummer 1.
Für Teichmann kam das Turnier dennoch einer Befreiung gleich. Mit dem Halbfinalvorstoss in Dubai hatte sie früh in der Saison ein persönliches Highlight erlebt. Umso frustrierender war es, dass sie danach immer wieder von Verletzungen gebremst wurde. Die French Open verpasste sie ebenso wie das Olympia-Turnier in Tokio.
Dass nun wieder alle Puzzleteile ineinandergreifen, hat Teichmann in Cincinnati mit zwei Siegen gegen Top-5-Spielerinnen sowie im Schweizer Duell mit Belinda Bencic bewiesen. Die nächste Mission lautet US Open. In New York hat Teichmann 2018 zum bisher einzigen Mal an einem Major-Turnier die Startrunde überstanden. Zeit für einen neuen Meilenstein.