Manchmal scheint man fast zu vergessen, dass Belinda Bencic erst seit dem 10. März dieses Jahres volljährig ist. Und dass die im Ranking an mittlerweile Position 21 klassierte Schweizerin Ende 2013 noch auf Platz 212 geführt worden ist.
Dies schützte die Ostschweizerin nicht vor einer medialen Schelte. Nach einer mässigen ersten Jahreshälfte 2015 mit 7 Erstrunden-Niederlagen vor den French Open musste Bencic zum Teil harsche Kritik einstecken.
Habe mir schon überlegt, was ich falsch gemacht habe.
«Die Medien haben einen ziemlichen Hype daraus gemacht», sagte Bencic bei ihrem «sportpanorama»-Besuch. «Ich habe mir schon überlegt, was ich falsch gemacht habe. Aber ich habe stets daran geglaubt, dass es wieder aufwärts gehen wird, wenn ich weiterhin gut trainiere und auf mein Team höre.»
An den French Open schied Bencic zwar ebenfalls früh in der 2. Runde aus, dafür startete sie danach auf Rasen wieder richtig durch. In Eastbourne feierte sie ihren ersten Titel auf der WTA-Tour, in Wimbledon stiess sie bis in die Achtelfinals vor.
Sie hat nur Stärken, keine Schwächen.
In der Weltrangliste machte sie einen Sprung auf Rang 21, so gut war die 18-Jährige noch nie klassiert. Es ist ein weiterer Schritt Richtung Top 10, die ihr schon früh zugetraut wurden. «Sie hat nur Stärken, keine Schwächen», sagt Martina Hingis, die Bencic früher oder später in den Top 5 der Weltrangliste sieht.
Das Ziel eines Grand-Slam-Titels
«Wenn sie weiter hart arbeitet, dann wird sie einst sehr gut sein», hatte Venus Williams schon 2012 gesagt. Und dies, nachdem die Amerikanerin Bencic bei deren Debüt auf WTA-Stufe in Luxemburg klar bezwungen hatte. Martina Navratilova traut ihr dereinst sogar einen Grand-Slam-Titel zu. Bencic schmeicheln die Lobeshymnen: «Es macht mich sehr stolz und es motiviert mich auch, dieses Ziel eines Tages zu erreichen.»
Sendebezug: SRF zwei, «sportpanorama», 26.07.2015, 18:15 Uhr