Was bewegt die mittlerweile 21-fache Major-Siegerin dazu, nur zwei Tage nach ihrem 2. «Serena Slam» ihre Zelte in einem 5000-Seelen-Dorf aufzuschlagen? «Wenn ich hier bin, habe ich das Gefühl, in den Ferien zu sein. Es liegt gleich am Meer und ist wunderschön», erklärt Serena Williams, die am Montag stimmungsvoll empfangen wurde.
Ich möchte nicht in Wimbledon gewinnen und hier verlieren.
Sie habe die intime Atmosphäre bereits bei ihrem ersten Auftritt vor zwei Jahren genossen und sich sehr auf die Rückkehr gefreut. Das wird aber nur die halbe Wahrheit sein. Eine grosszügige Antrittsgage dürfte ihren Aufenthalt in Südschweden zusätzlich versüssen.
Es ist klar, dass die Erwartungen an Williams gross sind. Und tatsächlich verspürt die amerikanische Seriensiegerin einen gewissen Druck. «Ich möchte nicht in Wimbledon gewinnen und hier verlieren», stellt sie klar. Sie ist die einzige Top-20-Spielerin im Tableau.
Auf den Spuren von Steffi Graf
Williams ist derzeit dabei, die lange und ruhmreiche Geschichte des Frauentennis um ein weiteres Kapitel zu ergänzen. Mit einem Sieg bei den US Open im September wäre sie die erst vierte Frau und die erste Seit Steffi Graf 1988, die alle vier Grand-Slam-Turnier im selben Jahr gewinnen kann.
«Natürlich wäre es grossartig, den Grand Slam zu gewinnen», sagt die 33-Jährige, «aber noch viel wichtiger ist für mich, dass ich meinen Titel in New York verteidigen kann.»
Williams geniesst den Strand
Im Moment ist «Flushing Meadows» aber noch weit weg, Williams' Realität heisst Bastad. Dort trifft sie am Mittwoch auf Ysaline Bonaventure. Die Belgierin hat sich erfolgreich durch die Qualifikation gekämpft und darf sich nun in ihrem allerersten Match auf der WTA-Tour mit der Weltbesten messen.
«Ist das ein Scherz oder treffe ich morgen wirklich auf Serena Williams?», schrieb die 20-Jährige auf Twitter. Ganz so aufgeregt wie Bonaventure dürfte Williams nicht sein. Schliesslich ist sie ja doch irgendwie im Urlaub.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 11.07.2015, 14:55 Uhr