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So gut wie zuletzt 1952 13 Medaillen in Tokio: Schweiz toppt Erwartungen deutlich

Die Olympia-Medaillenausbeute der Schweiz in Tokio ist stark. Die Frauen dominieren dabei die Männer deutlich.

16 Sommerspiele lang hatte die Schweiz warten müssen, nun hat sie es wieder geschafft: Erstmals seit Helsinki 1952 sammelte Swiss Olympic Medaillen im zweistelligen Bereich. 13 Mal Edelmetall war es am Schluss – was doch überraschend kam. So hatten vor den Olympischen Spielen nur gerade 9% der SRF-User auf «10 oder mehr» Medaillen gesetzt.

Dabei war der Medaillengenerator zum Ende der Spiele hin etwas ins Stocken geraten mit «nur» noch einer Auszeichnung ab Montag der zweiten Woche (Bronze im Beachvolleyball). Das Minimalziel von sieben Medaillen hatte die Schweizer Delegation bereits nach einem Drittel des Wettkampfpensums übertroffen.

Majorität auf Konto der Frauen

Auch bei der für den Medaillenspiegel massgebenden Anzahl Goldmedaillen steht die Schweiz im Vergleich zu früheren Spielen ausgezeichnet da. Dank Belinda Bencic im Tennis, Schützin Nina Christen und Mountainbikerin Jolanda Neff ertönte bei den Medaillenfeiern insgesamt dreimal der Schweizer Psalm. Nur 1996 in Atlanta feierte die Schweiz in der jüngeren Vergangenheit mehr Olympiasiege (4) – holte damals aber nur 3 weitere Medaillen.

Den Löwenanteil der Erfolge in Tokio verantworten die Frauen (10 von 13 Medaillen). Bereits bei früheren Spielen (2000 in Sydney, 2016 in Rio de Janeiro) steuerten die Athletinnen mehr Medaillen zum Ergebnis bei als die Männer, noch nie aber war ihre Dominanz «erdrückender» als in diesem Jahr. «Das hat sich etwas abgezeichnet», meinte Ralph Stöckli, Chef de Mission von Swiss Olympic. «Die Frauen sind am Auf- und Überholen, auch dank unserer Fördergefässe.» Vor Tokio gab es nur 3 Schweizer Einzel-Olympiasiegerinnen, nun hat dieser exklusive Zirkel doppelt so viele Mitglieder.

Insgesamt 7 Schweizer Olympiasiegerinnen

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Neben Bencic, Christen und Neff hatten sich zuvor Dressurreiterin Christine Stückelberger (1976) und die beiden Triathletinnen Brigitte McMahon (2000) und Nicola Spirig (2012) zu Olympiasiegerinnen im Einzel gekrönt. Die allererste Titelträgerin hiess Hélène de Pourtales, welche 1900 im Segeln Team-Gold holte.

Den Medaillenspiegel schloss die Schweiz auf Platz 24 ab und bestätigte damit den Aufwärtstrend in diesem Jahrtausend (Platz 24 in Rio 2016, zuvor 33/London, 34/Peking, 46/Athen). Stellt man die Anzahl gewonnener Medaillen ins Verhältnis zur Einwohnerzahl, rückt die Schweiz gar auf Platz 15 vor. In Führung liegen dann plötzlich Nationen wie San Marino oder Bermuda.

Olympia: Alternativer Medaillenspiegel

PlatzLandAnzahl Medaillen
EinwohnerEinwohner/Medaillen
1.San Marino333’86411’288
2.Bermuda162’50862’508
3.Grenada1112’002112’002
4.Neuseeland364’783’062132’863
5.Bahamas2389’486194’743
6.Jamaika92’948’277327’586
7.Slowenien52’078’654415’731
8.Fidschi2889’955444’978
9.Niederlande3617’097’123474’920
10.Ungarn209’684’680484’234
15.Schweiz138'591'361660'874

SRF zwei, sportlive, 06.08.2021, 01:55 Uhr;

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