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Abnehmen dank Handyfotos

Alles was man isst aufschreiben im Ernährungstagebuch. Dieses mühsame Prozedere wird in der Ernährungsberatung zunehmend verdrängt durch Fotos. Was auch immer in den Magen kommt, kommt zuerst vor die Handylinse. Foodfotos, der neue Trend in der Ernährungsberatung ist in der Schweiz angekommen.

Schnell ein Foto vom schön angerichteten Teller und via Social Media im Nu verbreiten bei realen und virtuellen Freunden: Foodfotos sind populär wie nie.

Warum das so ist, weiss niemand so genau. Jetzt aber haben Mediziner den Nutzen solcher Essensbilder für ihre Patienten entdeckt. Wer abnehmen will soll jeden Bissen ablichten, bevor er im Magen verschwindet. Das raten Gesundheitswissenschaftler im Fachmagazin «Nutrients».

Näher am Patienten

In der Schweiz ist dieser neue Trend auch angekommen. Andrea Sutter empfängt ihre Kunden in einer Arztpraxis, mit der ihre Ernährungsberatungsfirma zusammenarbeitet. Mittels einer eigenen App berät sie ihre Patienten viel zeitnaher als je zuvor. Die Patienten schicken ihr via App die Fotos von allem, was sie essen. Andrea Sutter hat so ein klares Bild vom Essverhalten der Patienten und kann – ebenfalls via App – sofort eingreifen, wenn sie ungesundes Essverhalten erkennt.

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«Ich bin viel näher am Patient», sagt Andrea Sutter. Die nötige Verhaltensveränderung geschieht nicht in der Beratungspraxis, sondern im Alltag. «Diesen Alltag kriege ich so direkt mit. Der Patient muss sich nicht mühsam erinnern, was er gegessen hat.»

Selbstbeobachtung

Für den Patienten ist der Aufwand weniger gross. Und im besten Fall wird er sich durch die Fotos bewusster, was er tagein tagaus so alles in sich reinstopft. Diese Selbstbeobachtung kann offenbar die Motivation verstärken, sein Essverhalten zu verändern.

Die Fotos bilden auch die Grundlage für die Beratungsgespräche, die Andrea Sutter je nach Fall alle paar Wochen ansetzt.

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