Eine über 20 Jahre laufende dänische Studie mit fast 19‘000 Krankenschwestern («The danish nurses’ cohort study») lieferte nach der Bereinigung um Gesundheits-, Lebensstil- und psychosoziale Faktoren keine Hinweise auf einen positiven Effekt von niedrigem oder moderatem Alkoholkonsum auf die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit.
Keine signifikante Wirkung auf Ablagerungen
Eine weitere Studie aus Israel und den USA untersuchte den Einfluss moderaten Alkoholkonsums auf das Fortschreiten der Arteriosklerose der Halsschlagader bei Patienten mit gut kontrolliertem Diabetes Typ 2. Während der zweijährigen Untersuchungsdauer der CASCADE-Studie wurden die Probanden in drei Gruppen aufgeteilt und tranken täglich entweder 150 Milliliter Mineralwasser, Weisswein oder Rotwein. Alle Studienteilnehmer hielten eine mediterrane Diät ohne Beschränkung der Kalorienzahl. Zu Studienbeginn und nach zwei Jahren wurden das Gesamt-Plaque-Volumen der Halsschlagader und das Gefässwandvolumen mittels 3D-Ultraschall gemessen. Doch egal, ob Weintrinker oder Abstinenzler, mit Ablagerungen oder ohne: Das durchschnittliche Gesamt-Plaque-Volumen veränderte sich in der Gesamtgruppe nicht signifikant. Lediglich die Gruppe mit starker Plaque profitierte leicht vom Weinkonsum.
«Wer also etwas für seine Herzgesundheit tun möchte, braucht dafür keinen Alkohol zu trinken. Starker Alkoholkonsum kann sich negativ auf viele Organe unseres Körpers auswirken, auch auf das Herz zum Beispiel durch Rhythmusstörungen oder Pumpschwäche, und sollte jedenfalls vermieden werden», so Prof. Eckart Fleck, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK).