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Nicht nur der Rebensaft hat's in sich

Allerorten ist Wümmet. Die Trauben werden geerntet und zu Sauser und Wein verarbeitet – und zu Medikamenten. Die Weintraube und vor allem auch die Rebe sind in der Medizin schon seit Alters her als Heilpflanze bekannt.

Die Rebe ist eine ergiebige Pflanze für die Medizin: Blätter, Traubenhaut und -kerne lassen sich verwenden. Und auch dem Wein wird – so in Massen genossen – heilende Wirkung nachgesagt.

Werden die verschiedenen Arzneien eher aus weissen oder roten Trauben gewonnen? «Es werden vor allem rote gebraucht, auch wegen dem darin enthaltenen Farbstoff», weiss Apotheker Andreas Lenherr, der in Zürich eine Kräuterapotheke mit 2000 verschiedenen Heilkräutern betreibt.

Rebenblätter

Die Blätter werden gebraucht, um die Venen zu stärken. «Sie dichten die Venenwände ab, als Prophylaxe gegen Venenschwächen wie zum Beispiel Krampfadern oder Hämorrhoiden», erklärt Apotheker Lenherr. Ausserdem helfen sie gegen Ödeme und verschiedene Arten von Beinbeschwerden: Wenn sie geschwollen sind, kribbeln, schmerzen, müde oder schwer sind, kann der Wirkstoff aus Rebenblättern Linderung bringen.

Rebenblätter lassen sich zu Tee verarbeiten, der Apotheker empfiehlt aber die konzentriertere Form als Tablette oder Tropfen.

Traubenschalen

Den Traubenschalen wird ein positiver Einfluss auf das Herz zugesprochen. Darüber hinaus enthalten sie den Stoff Resveratrol, dessen Wirksamkeit in der Krebsbehandlung kontrovers diskutiert wird. Andreas Lenherr: «Die Substanz hat eine hormonähnliche Wirkung. Von dem her kann man sich eine Wirkung durchaus vorstellen.»

Traubenkerne

Unbestritten ist hingegen die Wirkung von Traubenkernen gegen Kälte und Verspannungen. «Traubenkernkissen sind angenehmer als Kirschsteinkissen, weil die Traubenkerne feiner sind und sich besser anschmiegen», weiss der Apotheker.

Und dann lassen sich die Traubenkerne auch in der Küche nutzen: «Traubenkernöl ist reich an doppelt ungesättigten Fettsäuren, die vor allem gegen das Cholesterin gut sind.»

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