Es ist der reinste Nervenkitzel, wenn in einer Auktion ein begehrtes Bild für Millionen versteigert wird. Aber nicht nur bei so hohen Summen passiert beim Steigern einiges im Körper. Was genau, haben Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie erforscht.
Herzklopfen, feuchte Hände, zittrig werden: Diese Reaktionen beim Bieten sind völlig normal – und diesen Effekt kennen auch Bieter auf den einschlägigen Online-Auktionsportalen, sei es, wenn es sich beim Objekt der Begierde um eine antike Kommode, eine Handtasche oder auch nur einen gebrauchten Schlitten fürs Kind handelt. Wissenschaftlich belegt haben die Karlsruher Wissenschaftler den Effekt mittels Pulsfrequenz und Hautleitwert.
Herzklopfen vor dem Computer
Das Herz schlägt beim Bieten tatsächlich um etwa fünf Prozent schneller. Das klingt nicht nach viel – es ist aber dennoch beachtlich, angesichts der Tatsache, dass die Probanden dabei ganz ruhig am Tisch sassen und sogar zeitweise nichts taten als abzuwarten. Die Probanden schwitzten auch mehr an den Händen. Generell waren diejenigen, die beim Steigern körperlich besonders intensiv reagierten, eher gefährdet, in einen regelrechten Bieterrausch zu verfallen.
Die Reaktion zeigt: Dem Nervensystem ist bewusst, dass es hier um eine bedeutsame Entscheidung geht. Das ist wichtig, denn würde der Körper nicht entsprechend reagieren, würde man mal wohl schlechtere Finanzentscheidungen treffen, weil es einem, einfach ausgedrückt, einfach egal wäre, so die Theorie der Karlsruher Forscher.
Sobald den Bietern allerdings klar wird, dass sie keine Konkurrenten um ein Produkt haben, sinkt auch das Auktionsfieber. Zwar steigt die Herzrate unter Zeitdruck noch an, das Verhalten ändert sich aber nicht mehr.