Beim Nordic Walking macht man grosse Schritte. «Man läuft bewusst und extra grosse Schritte», sagt Christian Mignot, diplomierter Sportlehrer und Nordic Walking Instruktor. Dadurch werden mehr Muskeln in den Beinen und im Gesäss aktiviert. «Durch die grossen Schritte gewinnt man die nötige Zeit, auch mit den Armen eine ausladende Bewegung zu machen und diese so zu trainieren.»
Die Arbeit mit den Armen
Und so geht's: «Beim korrekten Walken wird der Arm nach vorne ausgestreckt, den Stock einstecken und dann fast ein bisschen den Körper nach vorne stossen», erklärt der Nordic Walking Trainer. Das unterscheidet sich dann doch stark vom Spazieren oder Laufen mit Stöcken. Man spürt die Muskeln im Gesäss und in den Beinen und auch die Muskulatur der Arme kommt zum Einsatz.
«Klar, spazieren mit Stöcken ist auch gut. Hauptsache, man ist draussen», sagt Mignot. Aber ein effektives Training erreicht man erst mit der richtigen Technik: Dazu gehören eben die grossen Schritte und damit verbunden auch der richtige Einsatz der Stöcke.
Die Technik mit dem Stock
Den Nordic Walking Stock hält man bei der Bewegung nach vorne fest umschlossen. In der Bewegung nach hinten, beim Walken lässt man ihn los, um ihn gleich wieder nach vorne zu ziehen.
Klingt kompliziert? Keine Angst: Hat man richtige Nordic Walking Stöcke, verliert man diese auch nicht – schliesslich sind sie an den Händen und Handgelenken festgemacht. Da macht sich klar die Verwandtschaft zum Langlauf bemerkbar.
Gummi als Lärmschutz?
«Viele meinen, die Gummipads an den Stockspitzen seien ein Lärmschutz», sagt Mignot. «Das stimmt aber nicht. Die Gummispitzen braucht man auf dem Asphalt.» Auf Wiese oder Waldboden walkt man ohne und kann die Stöcke gut im Untergrund einstecken und so den Widerstand nutzen. «Klar, bei Anfängerinnen und Anfängern hört man Stockgeräusche. Auch auf Waldboden», sagt der Trainer aus Erfahrung. Aber das gibt sich mit der Zeit.
Nordic Walking: Dazu braucht es die richtige Ausrüstung
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Die Schuhe
«Wichtig ist hier, dass man nicht zu hohe Schuhe trägt, welche den Knöchel komplett bedecken», sagt der Nordic Walking Instruktor Christian Mignot. Von Wanderschuhen rät er deshalb ab. Der Grund: Mit dem Fussgelenk muss man flexibel bleiben. Schliesslich macht man beim Nordic Walking grössere Schritte als beim Gehen. Deshalb sind Turnschuhe, Laufschuhe oder niedrige Trekkingschuhe ideal.
Die Kleidung
Jogging- oder Sporthosen sind bequem und ermöglichen grosse Bewegungen. Womit wir wieder bei den Schritten sind. Beim Nordic Walking macht man grössere Schritte als normal. Das vergisst man gerne mal als Anfänger, aber auch nach Jahren des Trainings geht das gerne vergessen. Auch die Oberbekleidung ist wichtig. «Am besten setzt man auf das Zwiebelprinzip. Denn richtig walken macht ganz schön warm», weiss der Instruktor aus Erfahrung.
Die Stöcke
Das wichtigste bei den Stöcken ist die richtige Länge. Diese ist auf die Körpergrösse abgestimmt. Aber auch die Intensität des Trainings spielt eine Rolle. Dafür gibt es eine einfache mathematische Formel: 0.68 bis 0.7 Mal die Körpergrösse. Misst also jemand 1.63 Meter, ergibt dies eine Stocklänge von 1.15 Metern.
Nordic Walking Stöcke gibt es in Abstufungen von jeweils fünf Zentimetern.«Was auch ganz wichtig ist, es müssen Nordic Walking Stöcke sein», sagt Mignot. Mit Wanderstöcken kann man nicht walken. Umgekehrt schon. «Wer Nordic Walking Stöcke hat, kann mit diesen auch wandern gehen.» Das liegt am speziellen Schlaufensystem, mit welchem die Nordic Walking Stöcke gehalten werden. Dieses fehlt bei Wanderstöcken.
Am besten lässt man sich in einem Fachgeschäft beraten und setzt auf Qualität, empfiehlt der Sportlehrer. Übrigens: Nordic Walking Stöcke kann man auch im Schnee brauchen, auf einem gut gepfadeten Weg, nicht aber im Tiefschnee, da fehlen die Tellerchen, die Widerstand geben.
Für Sportliche und Unsportliche
«Nordic Walking ist für Sportlerinnen und für Unsportliche geeignet», sagt Mignot. Toplangläufer trainieren Nordic Walking im Sommer, bis sie wieder auf die Loipe gehen können. Langläuferinnen walken nicht nur im Sommer, sie rennen auch mit Nordic Walking Stöcken – und der richtigen Bewegung. «Das Ganze dann noch Hang aufwärts.» Da soll noch einer kommen und sagen, das sei ein Sport für Unsportliche.
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