Zum Inhalt springen

Beinverlängerung (3/3) Der Ausgleich ist geschafft

Die 16-jährige Jana hatte seit jeher unterschiedlich lange Beine. Bei einer Operation im Kinderspital Basel wurde ihr ein elektrischer Nagel implantiert, der das kürzere Bein verlängert. Die Beine sind nun zwar gleich lang, Muskulatur und Statik müssen aber noch an die neue Situation gewöhnt werden.

Janas linkes Bein war schon immer kürzer als das rechte. Lange Zeit lag die Differenz nur bei gut einem Zentimeter, den sie gut durch Einlagen ausgleichen konnte. Doch inzwischen ist Jana ein Teenager und der Unterschied bereits auf 3,5 Zentimeter angewachsen. Rücken- und Knieschmerzen sind die Folge.

Mehr zum Thema

Um dauerhafte Schäden zu vermeiden, entschliesst sich Jana schliesslich zu einer Beinverlängerung durch einen elektrisch steuerbaren Metallstift.

Nach einer Woche nach Hause

Der Eingriff am Kinderspital Basel ist erfolgreich verlaufen. Jana kann bereits eine Woche nach der minimalinvasiven OP wieder nach Hause, und die kleinen Operationsnarben sind praktisch nicht zu sehen. Nun beginnt die Verlängerung: Der Titanstift enthält einen kleinen, integrierten Elektromotor, der von aussen mit einem vorprogrammierten Gerät in Gang gesetzt wird. Drei Mal pro Tag lässt Jana den Stift von aussen jeweils um einen Drittel Millimeter ausfahren. An der Bruchstelle bildet der Knochen ständig neues Knochenmaterial, sogenannten Callus. Diese Prozedur setzt sich so lange fort, bis das Endziel erreicht ist.

Gute fünf Wochen später ist ihr linkes Bein tatsächlich 3,5 Zentimeter länger geworden. Nach ungefähr drei Monaten legt sie bereits die Krücken beiseite und kann ihr operiertes Bein wieder voll belasten.

Langes Aufbautraining

Was so einfach klingt, setzt viel Geduld beim Patienten voraus. In monatelanger Physiotherapie und mit ständigem Üben muss die Muskulatur auftrainiert und die gesamte Statik in ein neues Gleichgewicht gebracht werden. Trotz allem Aufwand: Für Jana hat sich der Eingriff gelohnt. Sie steht endlich auf zwei gleich langen Beinen im Leben.

Meistgelesene Artikel