Die Aktivität des Gens lässt sich im Urin nachweisen. «Mäuse mit einer fettreichen Nahrung haben ein höheres oder tieferes Diabetesrisiko, je nachdem, ob das Gen aktiv ist oder nicht», erklärte Evan Williams, Erstautor der im Fachjournal «Cell Metabolism» veröffentlichten Studie, in einer Mitteilung der ETH Lausanne (EPFL). Diese Entdeckung könnte zu neuen Diagnosemethoden führen.
Für die Untersuchung, die zusammen mit einem Team der ETH Zürich durchgeführt wurde, machten die Forscher eine umfassende Analyse des Erbguts sowie aller Proteine (Eiweisse), die in einer Körperzelle produziert werden.
Dabei zeigte sich, dass diabetische Mäuse im Urin nur wenig eines bestimmten Stoffwechselprodukts aufweisen, dem 2-Aminoadipat. Ob dieses nachweisbar war oder nicht, hing laut den Forschern von dem betreffenden Gen ab – nicht vom Körperfett respektive der Ernährung der Mäuse.
Ergebnisse treffen auch auf Menschen zu
Als Nächstes wollten die Forscher wissen, ob es diesen Zusammenhang auch bei Menschen gibt. Dazu zogen sie Daten der «Lausanne Kohorte» (CoLaus) bei, einer Studie des Universitätsspitals Lausanne (CHUV) an über 1000 Personen aus der Region.
Das Ergebnis: Auch bei Patienten mit Diabetes war die Menge an 2-Aminoadipat deutlich geringer als bei Gesunden. «Wir konnten somit einen Stoff im Urin identifizieren, mit dem sich Diabetes sehr einfach entdecken lässt», so Johan Auwerx von der EPFL.