Wenn die Herzkranzgefässe erkrankt sind, bereits ein leichter Schlaganfall eingetreten ist, Diabetes und Herzversagen sich ankündigen, ist klar: Es muss sich etwas ändern. Es stehen vielerlei wirksame medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Und nun erwiesenermassen auch eine ganz ohne ungewollte Risiken und Nebenwirkungen: Forscher der London School of Economics and Political Science und von der Stanford University sammelten Daten zum Einfluss von Sport auf die Sterblichkeit.
Sie fanden vier grosse Übersichtsstudien, die sich mit einer Vorform von Diabetes, mit Erkrankungen der Herzkranzgefässe, mit Patienten mit Schlaganfall und mit Herzversagen beschäftigten. Bis auf Diabetiker profitierten demnach alle Patienten vom Sport. Je mehr sie sich bewegten, desto geringer war ihre Sterblichkeit während des Untersuchungszeitraums.
Besonders Schlaganfallpatienten profitieren
Zum Vergleich suchten die Forscher dann nach Studien, die die Wirkung von Medikamenten auf diese Krankheiten beinhalteten. Als die Wissenschaftler alle Studien einander gegenüberstellten, zeigte sich: Bei Erkrankungen der Herzkranzgefässe im Frühstadium ist Sport genauso effektiv wie Medikamente (Statine, Betablocker). Schlaganfallpatienten hatten vom Sport sogar mehr positiven Nutzen als von Tabletten. Nur gegen Herzinfarkte halfen Diuretika besser als ein verordnetes Sportprogramm.
Allerdings weisen die Forscher darauf hin, dass die Datenlage zur Wirkung der Medikamente deutlich besser war als zu der von Sport auf die Gesundheit. So könne es in der Auswirkung zu Verzerrungen kommen. Auch die Patientengruppen der einzelnen Studien entsprachen sich nicht komplett. So könne es beispielsweise sein, dass Patienten der Medikamentenstudien bereits kranker waren als die Teilnehmer an den Sportstudien.