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Ein Nachschlagewerk für alternative Therapien

Beim Erfahrungsmedizinischen Register sind diverse alternativen Behandlungsmethoden gesammelt und beschrieben. Auf einen Blick ist ersichtlich, welche Krankenkassen die Therapiekosten übernehmen und wo man einen Therapeuten findet. Das heisst aber noch nicht, dass die Methode auch tatsächlich wirkt.

Das Erfahrungsmedizinische Register (EMR) bietet eine Übersicht über die verschiedensten Methoden in der Alternativmedizin. In Zusammenarbeit mit Berufsverbänden, Schulen, Versicherern und anderen Institutionen hat es sich das EMR seit 1999 zur Aufgabe gemacht, die Qualitätssicherung in der Erfahrungsmedizin zu gewährleisten.

Anhand einer Vielzahl von definierten Qualitätskriterien wie zum Beispiel Ausbildung, praktische Erfahrung und kontinuierliche Fort- und Weiterbildung überprüft das EMR erfahrungsmedizinisch tätige Therapeutinnen und Therapeuten. Nur Therapeuten, die alle Qualitätskriterien erfüllen, erhalten das EMR-Qualitätslabel.

Dieses besagt jedoch nichts über die Wirksamkeit der Methode. Hier steht alleine der Schutz der Patienten im Vordergrund. Darum müssen die Therapeuten einen bestimmten Grad an Qualifikation verfügen. Daran sind auch die Krankenversicherer interessiert, die Leistungen aus der Erfahrungsmedizin im Rahmen von privaten Zusatzversicherungen rückerstatten.

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Wer als Therapeut aufgenommen werden möchte, registriert sich beim EMR. Dies ist neben zeitlicher auch eine finanzielle Investition von gut 400 Franken jährlich. Je nach Methode und Anzahl kann es schnell das Doppelte kosten.

Der EMindex

Der EMindex ist das Internet-Verzeichnis für Therapeutinnen und Therapeuten, die über ein Qualitätslabel des Erfahrungsmedizinischen Registers EMR verfügen.

Hier können aber auch Patienten und Interessierte sich einlesen und nach einem der 20'0000 qualifizierten komplementärmedizinischen Therapeuten suchen. Zudem ist der EMindex ein Nachschlagewerk für alle, die sich über Behandlungsmethoden der Erfahrungsmedizin informieren möchten. Von 140 verschiedenen Therapiemethoden sind detaillierte Beschreibungen im EMindex publiziert. Zudem ist ersichtlich, welche Zusatzversicherung einen Anteil der Kosten übernimmt und welche nicht. Der EMindex ist nicht das einzige Nachschlagewerk. Auch das ASCA (Schweizerische Stiftung für Komplementärmedizin) und SPAK (Qualitätssicherungsstelle des NVS, Naturärzte Vereinigung der Schweiz) bietet einen guten Überblick über zertifizierte Therapeuten und verschiedene Behandlungsmethoden.

Merkmale eines guten Therapeuten

Die Qualifikation und Seriosität eines Therapeuten richtig einzuschätzen ist für Patienten oftmals schwierig. Hier helfen Register und Gütesiegel wie das EMR-Qualitätslabel.

Ein Therapeut mit EMR-Qualitätslabel erfüllt folgende Qualitätskriterien:

  • Nachweis einer abgeschlossenen Ausbildung an einer professionellen Ausbildungsstätte mit einer bestimmten Mindestzahl an Ausbildungsstunden je nach Methode
  • Nachweis einer regelmässigen Fort- und Weiterbildung
  • Erfahrung im Umgang mit Patienten
  • Berufsmässige Ausübung der therapeutischen Tätigkeit
  • Guter Leumund
  • Berufshaftpflichtversicherung
  • Anerkennung der Auskunftspflicht gegenüber den Patienten
  • Führen von Patientendokumentationen
  • Einhalten des EMR-Berufskodex

Auch eine Mitgliedschaft in einem Berufsverband kann ein Bewertungskriterium sein, denn Aufnahmen und Verbleib in Berufsverbänden sind häufig ebenfalls an bestimmte Qualitätskriterien geknüpft.

So erkennen Sie einen unseriösen Therapeuten

Als Patient sollten Sie sich bei Ihrem Therapeuten wohl fühlen. Tritt ein ungutes Gefühl auf, sei es aufgrund der Behandlung oder wegen der Persönlichkeit des Therapeuten, beenden Sie die Behandlung sofort.

Folgende Punkte sollten Sie misstrauisch werden lassen:

  • Der Therapeut weiss sofort, welche Beschwerden Sie haben, auch ohne Sie gründlich untersucht oder befragt zu haben.
  • Sie werden bedrängt, einer bestimmten Behandlung zuzustimmen.
  • Der Therapeut behauptet, seine Behandlung habe keine Risiken und Nebenwirkungen.
  • Er weckt bei Ihnen falsche Hoffnungen auf eine vollständige oder umfassende Heilung.
  • Der Therapeut nutzt Ihr Abhängigkeitsverhältnis als Patient aus, zum Beispiel indem er mit Ihnen Beziehungen materieller, emotionaler oder sexueller Natur eingeht.
  • Der Therapeut äussert sich negativ über die Schulmedizin oder andere Behandlungsmethoden. Oder er mischt sich in laufende schulmedizinische Behandlungen ein, indem er von Ihnen verlangt, diese abzubrechen oder die Einnahme bestimmter Medikamente abzusetzen.
  • Der Therapeut droht damit, Ihre Beschwerden würden sich verschlimmern, wenn Sie seine Anweisungen nicht befolgen.
  • Ihre Behandlung wird immer wieder verlängert und es werden eventuell sogar Vorauszahlungen verlangt.

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