Zwei Jahre nach dem Ausbruch der Ebola-Epidemie in Westafrika scheint die Gefahr nun gebannt. Am 7. November 2015 feierten die Menschen in den Strassen von Sierra Leone das Ende des Ausbruchs und gedachten der Toten.
11'000 sind insgesamt am Virus gestorben – unter ihnen auch viele freiwillige Helfer aus dem Gesundheitsbereich.
Ausgezeichnet für den Einsatz
Die Hilfe aus dem Ausland kam vor Ort nach dem Ausbruch der Epidemie nur schleppend in Gang. Ärzte ohne Grenzen und das Schweizerische Rote Kreuz gehörten zu den ersten Hilfswerken, die in Westafrika Hilfe leisteten. Sabine Hediger half beim Aufbau des Rotkreuz-Feldspitals in Sierra Leone. «Puls» besuchte die Gesundheitsfachfrau im Herbst 2014 nach der Rückkehr von ihrem Einsatz. Die vierfache Mutter war die erste SRK-Mitarbeiterin vor Ort, die Ebola-Patienten medizinisch betreute.
An die Angst vor dem ersten Patienten-Kontakt erinnert sie sich auch heute noch lebhaft: «Es war ein mulmiges Gefühl und hat Überwindung gebraucht, für jeden von uns. Zum Glück erging es uns allen aber genau gleich, so dass wir uns gegenseitig Mut gemacht haben. Wir haben zueinander gesagt, dass das einfach unsere Aufgabe sei und dass wir ja gekommen sind, um Ebola-Kranke zu behandeln.»
Im Januar 2015 wird Sabine Hediger für ihren mutigen Einsatz in Sierra Leone mit dem Swiss Award in der Kategorie Gesellschaft ausgezeichnet. Als «Puls» die SRK-Frau im Dezember 2015 kontaktiert, ist sie bereits wieder im Ausland unterwegs. Dieses Mal an der Griechisch-Mazedonischen Grenze, wo sie in einem SRK-Gesundheitszentrum Flüchtlinge medizinisch versorgt.
Lange Epidemie verlangt immer wieder nach Helfern
Auch Ärzte ohne Grenzen schickt immer wieder Helfer ins Ebola-Gebiet. Als «Puls» Pflegefachfrau Katrin Arnold das erste Mal trifft, arbeitet sie an einem Informationsstand von Ärzte ohne Grenzen in der Schweiz. Sie steht damals kurz vor ihrer Abreise nach Liberia.
Knapp zwei Monate dauert ihr Einsatz schliesslich vor Ort – am 41. Tag ihres Einsatzes können die Helfer vor Ort das Behandlungszentrum in Foya schliessen, die Ebola-Verdachtsfälle haben sich alle als negativ erwiesen. Ohne neue Patienten konzentriert Katrin Arnold die Arbeit auf die Aufklärung in den Dörfern. «Wir haben die Bevölkerung versucht zu sensibilisieren und zwar bis ganz zum Schluss. Auch ohne neue Erkrankungen war es ja extrem wichtig, dass die Menschen vor Ort auch in Zukunft aufpassen, damit es nicht wieder eine neue Epidemie gibt. Und so haben wir unser Wissen möglichst gut unter die Bevölkerung gebracht.»