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Gefahr durch Tigermücke Chikungunya breitet sich aus: erster lokaler Fall bei Strassburg

Auch in der Schweiz ist es möglich, sich durch Tigermücken anzustecken. Die Wahrscheinlichkeit ist aber bisher gering.

Südlich von Strassburg ist erstmals ein Mensch an Chikungunya erkrankt, ohne zuvor ins Ausland gereist zu sein. Der Vorfall ereignete sich in Lipsheim – rund 100 Kilometer von Basel entfernt. In Korsika wurde Anfang Juli sogar schon ein dritter, lokal übertragener Chikungunya-Fall festgestellt.

Ähnlich wie in Frankreich könnte es in Zukunft auch hierzulande vereinzelte Fälle geben
Autor: Tobias Suter Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut Basel

«Normalerweise kommt das von Tigermücken übertragene Chikungunya-Virus nicht in Europa vor, sondern vor allem in den tropischen Ländern Afrikas, Asiens und Amerikas», sagt der Experte Tobias Suter vom Swiss TPH in Basel. Dennoch steige - aufgrund der grossen Verbreitung der asiatischen Tigermücke in Basel oder im Tessin - auch in der Schweiz das Risiko, sich zu infizieren. «Ähnlich wie in Frankreich könnte es in Zukunft auch hierzulande vereinzelte Fälle geben.»

Das Chikungunya-Virus

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Der Krankheitserreger wird unter anderem durch infizierte, weibliche Tigermücken übertragen, die tagaktiv sind und zweimal zustechen. Plötzliches hohes Fieber, starke Gelenkschmerzen und Hautausschlag sind typische Symptome der Chikungunya-Erkrankung.

Meist ist der Verlauf gutartig. Schwere Verläufe betreffen vor allem Babys, ältere Menschen, Schwangere oder chronisch Kranke. «Mit einem Bluttest lässt sich gut nachweisen, ob eine Person an Dengue oder etwa Chikungunya erkrankt ist», sagt der Mücken-Experte Tobias Suter.

«Es können alle dabei mithelfen, die asiatische Tigermücke bei uns auf einem möglichst tiefen Niveau zu halten und somit die Wahrscheinlichkeit von Krankheitsübertragungen zu minimieren», fügt Suter hinzu. «Durch das Entfernen von potenziellen Brutstätten in unseren Gärten machen wir es schwieriger für die Mücke, erfolgreich Eier zu legen und sich weiter zu vermehren.»

Gemäss dem BAG gab es in diesem Jahr bereits 30 importierte Chikungunya-Fälle durch Reiserückkehrende – etwas mehr als doppelt so viel wie im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Die Behörden rufen alle zur erhöhten Wachsamkeit auf. Denn die Tigermücke kann auch das Dengue-Virus übertragen.

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