Schnupfen, trockener Reizhusten, plötzliches hohes Fieber – von einer Stunde auf die andere kann es einen erwischen und flach legen. Betroffen sind Menschen mit Vorerkrankungen, Ältere aber auch junge Menschen. Das Problem hier: Viele sind gar nicht geimpft, und das Virus hat leichtes Spiel.
Die Grippe liegt seit den letzten Wochen über dem nationalen epidemischen Schwellenwert, so das BAG. Vor allem in den Krankenhäusern, wie im Universitätsspital Basel kämpft man mit dem erhöhten Patientenaufkommen durch die Grippe. «Wir werden fast überrannt von potentiellen Grippekranken», sagt Dr. Adrian Egli vom Universitätsspital Basel.
Täglich verzeichnen die Experten hier rund 30 neue Grippeverdachtsfälle. Auch beim eigenen Personal hat es Ausfälle gegeben. Angesichts der sich ausbreitenden Grippe hat das Baseler Universitätsspital das Tragen eines Mundschutzes für alle Pflegekräfte empfohlen, die nicht geimpft sind. Aber auch Besuchern und Patienten wird dazu geraten.
Das Virus hat sich verändert
Besonders verbreitet ist in dieser Saison laut BAG bislang der Subtyp H3N2 der Influenza-A-Viren. Dagegen ist der diesjährige Impfstoff nicht wirksam. Dieser Stamm hat sich seit der Empfehlung der WHO für die Impfstoffzusammensetzung im vergangenen Jahr so verändert, dass das im Impfstoff enthaltene Eiweiss nicht mehr mit dem Oberflächeneiweiss des Erregers übereinstimmt und ihn so nicht bekämpfen kann.
Auch in anderen Ländern wie Amerika, Kanada, Grossbritannien oder Deutschland sieht es nicht besser aus. Aber immerhin, gegen die anderen Grippeviren-Subtypen wirkt er, so die Experten des Universitätsspitals Basel.
Etwas Gutes hat die diesjährige Grippewelle zudem: Das in der Schweiz isolierte, veränderte Influenza-Virus «H3N2 A/Switzerland» wird in den kommenden Impfstoff mit einbezogen, so die Virologen.
Gefährlicher Doppelangriff
Ist der Körper bereits durch Erkältungs- oder Grippeviren geschwächt, nutzen einige Bakterien, die bereits im Körper vorkommen, das aus und vermehren sich weiter, so die Ärzte. So kann es zu einer Lungenentzündung kommen.
Ebenso gefährlich und bedenklich sind Superinfektionen des Herzmuskels oder des Hirns und der Hirnhäute. Denn eine sogenannte Myokarditis kann tödlich enden und bei einer Meningoenzephalitis ist mit bleibenden geistigen Einbussen zu rechnen.
Das Risiko einer Superinfektion ist bei einer Grippe erheblich höher als bei einer Erkältung, insbesondere für jene Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören.
Wichtig darum, eine Grippe ernst nehmen und sich schonen, raten die Ärzte. Nach dem Auftreten der ersten Symptome, können die Grippeviren noch gut zehn Tage im Körper vorkommen und solange ist der Betroffen sogar noch ansteckend.