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Häufige Nervenkrankheit Protein-Test könnte Parkinson frühzeitig erkennen

Bevor Hände zittern: Neue Methode könnte Parkinson schon vor dem Auftreten erster Symptomen erkennen. Und so die Behandlung verbessern.

Parkinson ist eine schleichende Krankheit. Der Verlauf von Person zu Person sehr unterschiedlich. Meist erhalten Betroffene ihre Diagnose erst, wenn sie schon Symptome wie eine verlangsamte Mimik oder zittrige Hände haben. Das könnte sich ändern.

Amerikanische Forschende haben eine Methode entwickelt, wie die Krankheit frühzeitig anhand von Proteinablagerungen im Nervensystem erkannt werden könnte. Nun wurde eine gross angelegte Studie durchgeführt, in der diese Methode zum Einsatz kam.

Kennzeichen für Krankheit: Fehlerhafte Proteine

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Die Parkinson-Krankheit kann durch Ablagerungen eines Proteins namens Alpha-Synuclein im Nervensystem identifiziert werden. Denn dieses Protein kann beschädigt werden und seine Form verändern, was als sogenannte «Fehlfaltung» bezeichnet wird. Die falsch gefalteten Proteine verklumpen und vergiften die umliegenden gesunden Nervenzellen, die für Gehirnfunktionen wie die Motorik verantwortlich sind.

Deshalb hoffen Forschende, durch das Unterbinden solcher Proteinveränderungen auch den Krankheitsverlauf eindämmen zu können.

Die Ergebnisse bestätigen jetzt, dass Parkinson-Erkranke anhand fehlerhaften Proteine genau erkannt werden. Zudem wurde im Test Parkinson nicht nur bei Personen mit leichten Symptomen, sondern auch bei Gefährdeten identifizieren.

Mehr zur Parkinson-Studie

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An der internationalen Studie haben über 1000 Menschen teilgenommen. Darunter sind Personen mit diagnostizierter Parkinsonerkrankung und Personen mit genetischen Risikofaktoren. Darüber hinaus wurden vorerkrankte Menschen untersucht, die beispielsweise an Schlafstörungen oder Geruchsverlust leiden. Das können frühe Anzeichen von Parkinson sein. Diese Personen hatten aber weder eine entsprechende Diagnose noch die typischen motorischen Symptome.

Dadurch wollten die Forschenden herausfinden, ob dank der Methode mittels Proteins die Krankheit vorhergesagt werden kann, noch bevor sie ausgebrochen ist.

Das fehlerhafte Alpha-Synuclein-Protein kann aktuell nur durch eine Spinalpunktion erkannt werden, ein schmerzhaftes Verfahren, um eine Probe der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit zu entnehmen.

Bei 88 Prozent aller Teilnehmenden, bei denen Parkinson diagnostiziert ist, lagen positive Testergebnisse vor. Bei über 95 Prozent der Kontrollgruppe hingegen negative. Besonders interessant ist, dass bei jenen Personen, die keine klare Parkinson-Diagnose und lediglich mögliche frühe Anzeichen der Krankheiten haben, der Test auch positiv ausfiel. Ebenfalls war dies bei einigen Teilnehmenden der Fall, die genetische Varianten im Zusammenhang mit Parkinson trugen, aber keine klinischen Symptome der Krankheit aufwiesen.

Diese Technik sei ein entscheidendes Instrument, um zu verstehen, wie sich Parkinson bei Patienten entwickelt, sagt der Mitautor Andrew Siderowf in einer Mitteilung.

Die Entdeckung der Forschenden könnte den Weg für frühzeitige Diagnosen und neue Behandlungsoptionen von Parkinson ebnen.

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