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Leben ohne Haare

Wenn innerhalb kürzester Zeit alle Haare am ganzen Körper ausfallen, ist das zutiefst erschütternd. Eine Betroffene berichtet.

Viele Menschen werden schon nervös, wenn sie phasenweise mehr Haar als sonst in der Bürste finden. Wie es den einigen hundert Menschen in der Schweiz ergeht, die binnen kurzer Zeit nicht nur ihre Behaarung am Kopf, sondern auch Augenbrauen, Wimpern oder die komplette Körperbehaarung verlieren, ist kaum vorstellbar. Es folgt meist ein langer Leidensweg, der vielfach darin gipfelt, sich seinem veränderten Aussehen öffentlich zu stellen, oder aber mit kosmetischen Mitteln und Perücken zu kaschieren.

Die «Alopecia areata totalis» ist eine Form des kreisrunden Haarausfall, die den gesamten Körper betrifft. Sie kann Menschen jeden Alters treffen – die grösste Gruppe ist jedoch unter 30. Fast die Hälfte hat Glück: Bei ihnen bilden sich die kahlen Flecken innerhalb eines Jahres spontan wieder zurück. Doch der kreisrunde Haarausfall kann in regelmässigen Schüben immer wieder auftreten.

Schwierige Suche nach dem Auslöser

Bisher gibt es gegen Alopecia areata keine Behandlung, die den Ursprung des Problems therapieren kann. Ihr zugrunde liegt eine Autoimmunschwäche, die in der Zerstörung und Abstossung der eigenen Haare gipfelt. Was genau den Ausbruch auslöst, ist nicht klar. Genau aus diesem Grund ist auch eine Behandlung so schwierig.

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Ob und wie gut eine der derzeit gebräuchlichen Therapien gegen kreisrunden Haarausfall im Einzelfall wirkt, ist ebenso schwer vorherzusagen wie der individuelle Verlauf. Als Therapie kommen unterschiedliche Wirkstoffe zum Einsatz, zum Beispiel Zink, Glukokortikoide und eine äusserliche Immuntherapie mit dem Wirkstoff DCP (Diphenylcyclopropenon).

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