US-Forscher der renommierten Universitäten von Harvard und Oxford haben es sich zur Aufgabe gemacht, genau zu dokumentieren, wie es zu diesem Geschlechterverhältnis kommt. Sie haben sich deshalb die ganze Schwangerschaft vorgenommen und von der Zeugung bis zur Geburt, vom Embryo bis zum Baby, genau dokumentiert, wann es wie viele Jungen und Mädchen gibt – beziehungsweise welches die kritischen Phasen des Heranreifens für die verschiedenen Geschlechter sind.
Dabei zeigte sich: Bei der Befruchtung sind Mädchen und Jungen noch gleichauf. Die weiblichen und männlichen Spermien sind also gleich schnell und nisten sich genauso schnell ein. In den allerersten Schwangerschaftswochen sterben mehr männliche als weibliche Embryonen ab.
Doch dann wendet sich das Blatt: Zwischen der 10. und 15. Schwangerschaftswoche scheint eine für weibliche Föten besonders kritische Zeit zu sein, denn hier sterben die meisten weiblichen Föten ab. Über die ganze Schwangerschaft hinweg betrachtet haben am Ende die Jungen zahlenmässig die Nase vorn: Am Ende erblicken mehr Buben als Mädchen das Licht der Welt.
Warum es die Natur aber so eingerichtet hat, dass mehr Jungen als Mädchen geboren werden, ist allerdings nach wie vor nicht klar.