Mücken sind wählerisch. Zu diesem Schluss kann man kommen, wenn man selbst wie wild gestochen wird, der Partner jedoch ohne einen einzigen Stich davon kommt. Das Ammenmärchen, das liege am süssen Blut, haben Forscher schon lange widerlegt. Stattdessen werden Stechmücken durch unseren Körpergeruch angelockt – und den steuern die Gene.
Das konnten Forscher in einem kleinen Experiment mit Zwillingen zeigen. Dazu liessen sie die Insekten in einem Flugkanal fliegen, der sich nach einer kurzen Strecke wie ein Y in zwei Wege aufspaltete. Die Mücken konnten sich je nach Geruchsvorliebe für einen der beiden Kanäle entscheiden. Am oberen Ende der Kanäle steckte jeweils die Hand einer Versuchsperson.
Keine Präferenzen bei eineiigen Zwillingen
Die Auswertung zeigte, dass die Beliebtheit der eineiigen Zwillinge (sie besitzen die gleichen Gene) bei den Mücken sehr ähnlich war. Die zweieiigen Zwillinge waren hingegen unterschiedlich beliebt. Dies weise darauf hin, dass die Gene das Mückenstichrisiko beeinflussen, schreiben die Forscher. Nun sollen in weiteren Untersuchungen die entscheidenden Gene gefunden und die Steuermechanismen dafür identifiziert werden
«Wenn wir die genetische Basis für die Variation zwischen Individuen verstehen, könnte es möglich sein, massgeschneiderte Mittel zur besseren Kontrolle der Mücken und neue Abwehrmöglichkeiten zu entwickeln», erklärt Logan. Dies erlaube auch einen besseren Schutz vor den Krankheiten, die die Insekten übertragen können.
Das ganze Interview mit Dr James Logan von der London School of Hygiene and Tropical Medicine im nebenstehenden Video.