Wetter hin oder her – ab Sonntag gilt wieder Sommerzeit. Das heisst: Es bleibt abends länger hell und das lässt genug Zeit, um auch nach der Arbeit noch ein wenig Abendsonne zu tanken.
Viele brauchen jedoch ihre Zeit, bis sie sich umgewöhnt haben, und reagieren mit einem Mini-Jetlag. Besonders Kleinkinder, Frauen und Menschen im mittleren Alter spüren den Wechsel. Kinder können sogar bis zu vier Wochen brauchen, bis sie wieder im richtigen Rhythmus sind.
Von Schichtarbeitern kennt man die gesundheitlichen Effekte eines durcheinandergewirbelten Schlaf-Wach-Rhythmus. Sie sind sogar statistisch messbar. So nimmt die Zahl der Herzinfarkte bei Zeitumstellungen zu – so lange, bis sich die innere Uhr wieder eingespielt hat.
Besonders heikel ist der Montag: Statistisch gesehen ist die Zahl der Infarkte an diesem Tag höher als an anderen Tagen. Am Montag nach der Umstellung auf die Sommerzeit steigt die Zahl laut US-Studien sogar um bis zu 25 Prozent.
Riskanter Mini-Jetlag
«Der Grund dafür liegt vielleicht an einer Kombination mehrerer Faktoren», sagt Amneet Sandhu, University of Colorado in Denver, der die Herzinfarkt-Zahlen verglich. «Verantwortlich könnte der Stress zu Wochenbeginn sein, aber auch Veränderungen im Tag-Nacht-Zyklus.»
Das Montags-Risiko verdichte sich am Tag nach der Zeitumstellung durch die eine fehlende Stunde des Tages. Bei der Zeitumstellung auf die Winterzeit ist dagegen keine Veränderung messbar.
Immerhin entspricht die eine Stunde einem Ortwechsel beispielsweise nach Südafrika – mit einem kleinen Unterschied: Durch die Zeitumstellung verschiebt sich die Uhrzeit, nicht aber die Lichtverhältnisse. Die aber sind für unseren Biorhythmus massgeblich.