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Musik macht nicht schlau

Wer seine Kinder früh musikalisch fördert, sollte das frei von nutzenorientierten Hintergedanken tun. Der häufig erhoffte Intelligenz-Zuwachs wird ausbleiben.

In den 90er-Jahren zeigte ein Experiment, dass das Hören von klassischer Musik Schulkindern beim Aufgabenlösen half. Der Geburtsmoment des Mythos «Musik macht Kinder schlau!» So sind denn auch Musikkurse für Kleinkinder, zum Beispiel in Form musikalischer Früherziehung, bei Eltern sehr beliebt.

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US-Forscher der Harvard University wollten der Sache auf den Grund gehen und haben sämtliche verfügbare Literatur nach Beweisen durchsucht, ob Musik Kinder schlau macht oder nicht. Das Ergebnis: höchst vielfältige, oft widersprüchliche Daten, ohne klaren Beweis für oder wider die These.

Vier Bereiche getestet

In einer eigenen Studie untersuchte das Team nun 75 vierjährige Kinder, die es entweder in eine sechswöchige Musikschulung oder in einen sechswöchigen Kunstunterricht schickte. Der dritte Teil der Gruppe erhielt weder Musik- noch Kunststunden. Nach Ablauf der sechs Wochen wurden die Kinder zu einem Test gebeten, in welchem Fähigkeiten geprüft wurden, von denen angenommen wird, dass sie vom Musikunterricht positiv beeinflusst werden. Konkret: Mathematik, Sprache, visuelle Analyse und räumliches Vorstellungsvermögen.

Das Ergebnis: In keinem der vier Gebiete schnitten die musiktrainierten Kinder merklich besser ab als ihre ungeschulten Altersgenossen. Auch der Kunstunterricht zeigte keinen messbaren Effekt.

Fazit der Autoren: Es spricht nichts dagegen, Kinder früh musikalisch zu fördern – ein über die Musikalität hinaus gehendes «Gehirn-Pimping» sollte man sich davon allerdings nicht erhoffen.

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