Ganze 15 Minuten operierte der siebenjährige Louis an der Lippe des verletzten Huskys. Dank des Eingriffs sollte es dem Plüschtierhund bald besser gehen. Noch viel mehr aber soll der junge Chirurg davon profitieren. Arzt spielen am eigenen Plüschtier und selber vor einer Behandlung verschont bleiben – dieses Rollentausch-Konzept des Teddybärspitals soll Ängste nehmen, Vertrauen schaffen, Neugier wecken und Kindern den Krankenhausalltag und ihren Körper auf spielerische Art und Weise näher bringen.
Dazu schlüpfen die Kinder im Rahmen eines Postenlaufs in die Rolle des Arztes oder der Ärztin und führen am eigenen Stofftier zahlreiche Untersuchungen durch – von der Diagnose mittels Anamnese mit wiegen, Fieber messen und Blutentnahme bis hin zu Ultraschall und Röntgen. In schlimmeren Fällen stehen dann sogar Operationen an, kleinere Wunden und Verletzungen werden am Verbandstisch professionell verbunden und verarztet. Zu guter letzt bekommt der plüschige Patient dann noch Medikamente aus der Apotheke, deren korrekte Einnahme der junge Arzt natürlich überwachen muss. Während ihres Wegs durchs Spital stehen den Kindern ihnen zugewiesene Medizinstudenten, Dr. Teds, mit Rat und Tat zur Seite.
Pelzige Geschichte
Die Idee des Teddybärspitals stammt ursprünglich aus dem schwedischen Uppsala. Norwegische Medizinstudenten, die an der International Federation of Medical Students‘ Association (IFMSA) tätig waren, setzten die Idee 1999 um.
Der Ansatz war so erfolgreich, dass sich dieser Ansatz schon bald über die Landesgrenze hinweg verbreitete und nach Deutschland und Österreich auch der Schweiz Fuss fasste. Inzwischen werden überall auf der Welt Stofftiere von Teddyärzten behandelt.
In der Schweiz wird das Projekt jährlich in Basel, Bern, Fribourg, Genf, Lausanne und Zürich für Kinder im Kindergarten- und Primarschulalter von engagierten Medizinstudenten der jeweiligen Universitäten durchgeführt.