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Organspende-App soll Leben retten
Aus Puls vom 22.09.2014.
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EchoSOS Organspender oder nicht? Das Smartphone weiss die Antwort

Riesenansturm auf die neue App für potenzielle Organspender: Über 20'000 Personen haben innerhalb der ersten drei Wochen bereits das kostenlose «Echo112» heruntergeladen, mit der sie auf dem Smartphone einen Organspenderausweis erstellen können.

Die Schweizer rangieren europaweit in den letzten Rängen, wenn es ums Organspenden geht. Möglicherweise ändert das die neue App, die Swisstransplant vor nun drei Wochen lancierte – allerdings ist sie bislang nur fürs iPhone erhältlich, eine Version für Android-Geräte soll in den kommenden Wochen verfügbar sein.

Wenn der digitale Spenderausweis in «Echo112» ausgefüllt wird, zeigt das Smartphone diesen beim Eingang in die Notaufnahme automatisch auf dem Sperrbildschirm an. Gleichzeitig erscheint auch eine Notfallkarte auf dem Display, in der man Blutgruppe, Medikamente oder Allergien und die nächsten Angehörigen eintragen kann. Weitere persönliche Daten werden nicht preisgegeben.

Der Spenderausweis entspricht weitgehend dem bisherigen aus Papier. So kann man wählen, ob man alle Organe, nur bestimmte oder gar keine spenden will – für die Notfallärzte auf jeden Fall eine Hilfe, da in der heutigen Zeit die Patienten fast immer ein Handy bei sich tragen.

Die «Lebensretter-App»

Das neue Verfahren wurde von Jocelyn Corniche, einem Anästhesisten des Universitätsspitals Lausanne (CHUV) im Auftrag der Organisation Swisstransplant entwickelt. Die elektronische Organspenderkarte basiert auf der bestehenden Smartphone-Applikation «Echo112», die von über 350'000 Personen benutzt wird. Sie ermöglicht es, einfach den örtlichen Rettungsdienst zu verständigen und zusätzlich den Standort des Nutzers zu übermitteln.

Nach Angaben von Swisstransplant, der Nationalen Stiftung für Organspende und Transplantation, handelt es sich um die erste elektronische Spenderkarte der Welt.

Alle Probleme lösen kann jedoch auch die App nicht: Sie setzt ein ständig aktiviertes Bluetooth voraus, da anders die Daten im Krankenhaus nicht übermittelt werden können – doch das ist bei vielen Anwendern deaktiviert, da es viel Akkuleistung beansprucht.

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