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Pollen-Apps auf dem Vormarsch

In der Schweiz leidet jeder Fünfte an einer Allergie – Tendenz steigend. Der grösste Teil von ihnen leidet an Heuschnupfen. Viele versuchen, sich mit Heuschnupfen-Apps gegen die Pollenattacke zu rüsten.

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Nur 20 Pflanzen sind für Pollenallergiker von Bedeutung. Und für sie braucht es eine App – davon sind die Anbieter überzeugt. Alle Apps fürs Smartphone oder das Tablet sind kostenlos – soweit die gute Nachricht. Die schlechte: Der Nutzen der Apps ist umstritten. Einerseits stecken hinter den Anbietern oft Pharmafirmen oder andere Firmen, die aus den Allergien Profit ziehen – Hersteller von Papiertaschentüchern beispielsweise.

Andererseits können die Apps lokale Unterschiede nicht erfassen. Versetzen sie Allergiker ohne Not in Alarmbereitschaft, ist das Ergebnis kontraproduktiv: «Viele Menschen können ihre Allergiesymptome über das Gehirn verstärken oder abschwächen», sagt Beda Stadler, selbst Pollenallergiker und Direktor vom Institut für Immunologie der Universität Bern. Kaum steht eine starke Pollenbelastung zu befürchten, jucken schon die Augen und laufen die Nasen – ohne tatsächliche Belastung.

Nichts desto trotz sind insbesondere deutsche Allergiker-Apps auf dem Vormarsch - Polleninfo, Pollenflug-Vorhersage, Pollenflug, Pollenalarm  oder Pollen-Doc  zum Beispiel. Schweizer Heuschnupfenpatienten stehen lediglich zwei Apps zur Auswahl: Pollen-News  der unabhängigen Gesundheitsorganisation aha! Allergiezentrum Schweiz sowie Pollenwarnung  von Tempo und Otrivin. Dahinter stecken der Pharmakonzern Novartis und SCA, Hersteller der Tempo-Taschentücher.

Das Interesse ist vorhanden: Seit Juni 2011 haben bereit über 33'000 Personen Pollen-News  genutzt – die Pollenwarnung  sogar etwas mehr als 34'000 Mal.

  • Pollen-News: erhält jeweils am Mittwoch Pollendaten von 14 MeteoSchweiz-Messstationen und ermittelt daraus eine aktuelle Pollenprognose für die Schweiz.
  • Pollenwarnung: gibt eine Pollenflugvorhersage für Deutschland, Österreich und die Schweiz anhand von Beobachtungsdaten wie der Blühbeginn und die Wettervorhersage. So soll eine frühere Warnung möglich sein.

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