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Probiotika für die Verdauung

Einst gross in Mode, ist es um sie mittlerweile deutlich stiller geworden: Probiotika dürfen nicht mehr als Gesundmacher beworben werden, kommen in der Medizin aber trotzdem gern zum Einsatz – zum Beispiel im Kantonsspital Winterthur.

Das Wort Probiotikum kommt aus dem Griechischen: Pro für «für», bios für «das Leben». Für das Leben sorgen Mikroorganismen, zum Beispiel Bakterien – ein probiotisches Joghurt ist also genau genommen ein Joghurt, das lebt.

Das bestätigt auch Prof. Peter Ballmer: «Wir nehmen effektiv lebende Bakterien zu uns, die aber nicht schädlich sind. Im Gegenteil: Es gibt ja Millionen, Billionen von Bakteriensorten, die nützlich sind – nicht nur im Darm, sondern auch im ganzen Körper.»

Zweimal täglich gegen Durchfall

Der Chefarzt der Inneren Medizin am Kantonsspital Winterthur ist überzeugt von der Wirkung dieser Mikroorganismen auf die Verdauung und speziell den Darm. «Sie bilden gewisse Substanzen, die schädliche Bakterien wahrscheinlich bekämpfen und stärken generell das Immunsystem, also unsere Abwehr.»

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Patienten, die wegen einer Infektionskrankheit mit Antibiotika behandelt werden, leiden häufig an Durchfall. Im Kantonsspital Winterthur stehen bei ihnen deshalb zweimal täglich probiotische Joghurts oder Joghurtdrinks auf dem Speiseplan: «Antibiotika eliminieren gewisse Keime im Darm, stören oder schädigen sie. Das versuchen wir durch die Zugabe von ganz normal erhältlicher Probiotika zu korrigieren und die Darmflora wieder aufzubauen und zu schonen.»

Für Prof. Ballmer gehören Probiotika in Tablettenform auch in die Reiseapotheke, um eine von Durchfallerregern gestörte Darmflora wieder auf Vordermann bringen zu können.

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